Argentiniens Vergangenheit

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herbstrose Avatar

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Bereits in der Leseprobe zum Buch „Perla“ wird klar, dass die Autorin Carolina de Robertis hier Realität und Fantasie mischt. Dadurch ist es nicht einfach zu lesen und fordert ein gewisses Maß an Mitdenken. Einige Kenntnisse der argentinischen Politik wären sicher von Vorteil. –

Die Geschichte beginnt im Jahre 2001 in Buenos Aires, als die 22-jährige Studentin Perla eines Nachts in ihrem Wohnzimmer einen nackten, nassen Mann vorfindet. Es ist wohl ein „desaparecido“, einer der ca. 30.000 Verschwundenen während der Militärdiktatur. Aber ist das die Realität? Oder ist es eine Fiktion? Perla weiß es nicht. Als Kind haben ihre Eltern ihr erklärt, sie solle die Geschichten über die Verschwundenen nicht glauben, es seien alles Lügen - und Perla war ein folgsames Mädchen. Auch ihr Psychologie-Studium hilft da nicht weiter. Vielleicht könnte Gabriel, ihr Freund von dem sie sich vor einiger Zeit getrennt hatte, ihr helfen das Rätsel zu lösen. Er wüsste sicher was zu tun ist. Aber er meldet sich nicht mehr. –

Ein interessantes Thema, das dem Leser einen Blick in die jüngere argentinische Geschichte vermittelt. Keine leichte Kost, weder inhaltlich noch vom Schreibstil gesehen. Ein Buch das zum Nachdenken anregt.