Mehr Schein als Sein

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botte05 Avatar

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Argentinien, Buenos Aires, Mitternacht, 2. März 2001, Perla, 18, ist allein zuhause und findet „Wasweißgottauchimmer“ auf dem Wohnzimmerteppich. Sieht aus wie ein Mann, nackt, wassertriefend aus allen Poren, nach dreckigem Strand stinkend und kaum in der Lage, sich zu regen oder zu sprechen. Perla’s Psychologiestudentinnenseele ist überzeugt, dass sie überspannt ist und lediglich eine Vision hat. Vor 10 Tagen hat sie sich nach vier Jahren von Gabriel getrennt, da spinnt man schon mal…

Der Mann erwacht am frühen Morgen. Er ist verwundert: lebte er nicht unter Wasser? Wo ist er? Wie kam er hierhin? Und warum atmet er Luft? Wie ein Blitz durchzuckt ihn die Erinnerung an seine Ehefrau Gloria und dass die „schwarzen Stiefel“ ihn geholt haben. Er ist einer der Vielen, die im Wandel es Landes von der Diktatur zur Demokratie verschwanden.

Die Leseprobe lässt sich gut und flüssig lesen, die Handlung soweit gut verfolgen, wobei natürlich die Frage bleibt, wo kommt der Fremde nun her? Das Buch wird sich mit den gegensätzlichen Leben zweier Familien in Zeiten des Umbruchs beschäftigen. Perla, gut behütet und sorgenfrei aufgewachsen – ein Mann, der unschuldig verschleppt wird und alles verloren hat. Ich denke, die beiden werden sich annähern und ihre Lebensläufe miteinander vergleichen und Perla wird aufgehen, dass in ihrer Kindheit um sie herum nicht alles so rosig war, wie es ihr vorgespielt wurde.

Die Leseprobe verspricht eine anspruchsvolle Lektüre mit Tiefgang. Ein Buch, das sicherlich sehr interessant sein wird.