Perla

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sweetaddict Avatar

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Perla ist eine junge Studentin, die in Argentinien lebt. Die Geschichte spielt in der Zeit kurz nach der Militärdiktatur, in der auch Perlas Vater eine Rolle gespielt hat. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist sie gefangen zwischen der Liebe zum Elternhaus und der Erkenntnis, dass der Vater in einem Regime tätig war, dass für das Verschwinden von 30.000 Menschen verantwortlich ist. Bereits als Kind hat Perla ein Gefühl dafür, dass irgendetwas in ihrer Familie unausgesprochen bleibt. Mit zunehmendem Alter lernt das Mädchen dieser Ambivalenz dadurch zu begegnen, dass sie sie eine äußere Hülle, eine Fassade zulegt hinter die niemand blicken kann. Nur ihr Freund Gabriel vermag mehr von ihr zu sehen, die wahre Perla hinter der sorgsam geplfegten Fassade zu erkennen. Doch leider hält ihre Beziehung der Vergangenheit nicht stand. Als Perla in ihrem Wohnzimmer dann überraschend einen nackten, tropfnassen Mann findet, der sagt er sei ein "Verschwundener" wünscht sie sich mehr denn je Gabriel an ihrer Seite...
Zugegebenermaßen ist der Buchbeginn sehr verwirrend. Die nackte Gestalt erscheint plötzlich und es wird nicht erläutert ob es sich wirklich um einen Menschen oder um eine andersartige Kreaturr handelt. Um ehrlich zu sein hätte ich nach den ersten Seiten fast aufgegeben. Allerdings erfährt der Leser im zweiten Kapitel mehr Klarheit. Es deutet sich die prekäre Lage im Elternhaus an, die die junge Frau an diesen Punkt gebracht hat. Der historische Rahmen der Erzählung nimmt Gestalt an. Dennoch bleibt zu diesem Zeitpunkt vieles offen. Ich kann aber sagen, dass ich gespannt darauf bin wie es weitergeht. Carolina De Robertis verfügt über einen Schreibstil, der auf mich sehr ungewöhnlich wirkte mich zunächst irritierte, dann aber doch fesselte.