Berührende Geschichte über den Verlust der Mutter

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kirstin Avatar

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Die britische Autorin Siân Hughes erzählt auf ruhige und berührende Weise die Geschichte von Marianne. Aus der Ich-Perspektive geschildert blickt Marianne zurück auf ihr Leben, seit sie im Alter von acht Jahren ihre Mutter verlor. An einem regnerischen Februartag verließ diese das Haus und ließ Marianne, ihr neugeborenes Baby und ihren Ehemann zurück. Das Schicksal der Mutter konnte sich nie ganz aufklären und während ihrer Adoleszenz prägte diese Tragödie Mariannes Leben immens. Dem Lesende/r erschließt sich das Leid der Familie nicht ganz unmittelbar, denn durch die Ich-Erzählung nimmt man die Ereignisse durch Mariannes Filter wahr. Erst als Mariannes selbst Mutter wird, scheint sie in der Lage, sich ihrer Trauer zu stellen und ihren Weg bis zu diesem Zeitpunkt zu reflektieren. Es ist berührend und schön, als Lesende/r gemeinsam mit Marianne in die Erinnerungen an ihre Mutter eintauchen zu können, teilzuhaben an gemeinsamen Ritualen, Geschichten und Reimen. Die Autorin stellt an den Anfang jeden Kapitels einen englischen Abzählvers, den Marianne und ihre Mutter kannten. Dieser fängt die Inhalte und Stimmungen der Kapitel sehr gut ein.
Für alle, die ruhig erzählte Geschichten mit emotionaler Tiefe lieben, ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung.