Die Perlenkette des Lebens

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Der Roman „Perlen“ von Siân Hughes behandelt die Geschichte einer Frau, wessen Leben stark von dem frühen Tod ihrer Mutter geprägt ist. Es handelt sich um ein mythisches Buch, bei dem der wahre Grund für das Verschwinden der Mutter erst am Ende geklärt wird.
Doch zunächst zu der Gestaltung: Der Roman verfügt über keinen Umschlag, jedoch ist der Buchdeckel in einer schönen, fast grellen grünen Farbe gehalten. Es ist aber keine einheitliche Farbe, da kleine Kreise, auch mit einer anderen glatten Textur, ein Schwarz-Weiß-Bild aus dem Hintergrund zum Vorschein bringen. Diese Kreise wirken wie Perlen – wie der Name des Romans.
Am Anfang jedes Kapitels ist Ausschnitt eines Reimes abgebildet. Im Laufe des Romanes wird der Grund für dieses Stilmittel klar. Anfangs war ich etwas von dem direkten Einstieg verwirrt und brauchte erst einmal meine Zeit um mich hereinzulesen. Jedoch wurden die Charaktere mit der Zeit immer authentischer und liebevoller, sodass ich das Buch zum Schluss nicht mehr weglegen wollte. Es werden durchaus sehr harte und tabuisierte Themen angesprochen, wie Suizidgedanken, Depressionen, Kindesverlust oder Armut. Diese Themen wurden jedoch so in die Geschichte eingebunden, dass sie verständlich und authentisch sind.
Zu dem Schreibstil kann ich nicht viel mehr sagen, außer dass er angenehm ist. Mir ist er nicht als störend oder sehr positiv aufgefallen.
Obwohl ich die Entscheidungen der Protagonistin teilweise nicht nachvollziehen konnte, kann ich mir vorstellen, dass andere mit ihr resonieren können. Meine Lebenssituation ist so weit weg von ihrer, weswegen damit einfach immer ein Abstand zwischen uns blieb. Daher hat der Roman auch nicht sonderlich viele Emotionen bei mir hervorgerufen.
Diesen Roman empfehle ich insbesondere Menschen, die mit solch schweren Themen erst einmal klarkommen. Sonst kann ich dem Buch keine Zielaltersgruppe zuordnen, da ganz viele verschiedene Lebenssituationen der Protagonistin dargestellt werden.