Herzerwärmend und tiefgründig!

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leserin_dd Avatar

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In "Perlen" erzählt die mittlerweile erwachsene Marianne die Geschichte ihrer Kindheit, in der ihre Mutter die Familie plötzlich und ohne jede Vorwarnung verließ. Marianne war gerade erst 8 Jahre alt und ihr kleiner Bruder neugeboren.
Die Mutter lief aus der Tür, ohne Jacke, ohne Tasche und war nicht mehr gesehen. Niemand kann sich den Verbleib erklären.
Marianne erzählt in kurzen Episoden aus ihrem Leben als Kind, Jugendliche und letztlich junge Mutter. Ein Leben, das durch das Verlassenwordensein anders verlief als sie es sich gewünscht hätte. Die Erinnerungen an ihre eigene Mutter schildern zum einen den Verlustschmerz, das Rebellieren, den Selbsthass, andererseits - und das fand ich das wirklich Besondere am Buch - das Akzeptieren und Versöhnen mit dem Geschehenen. Es wird angedeutet, dass die Mutter an einer psychischen Erkrankung litt und die jahrelange Suche nach dem Grund, warum sie wohl in ihrer Familie so unglücklich war, dass sie sie verließ, die völlig falsche Frage war. Die Mutter war glücklich mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern, so meint Marianne letztendlich. Nur zog es sie in einem Anfall von Wahn wohl an einen anderen Ort, zu einem anderen Menschen...
Überaus lesenswert!