Im rechten Licht betrachtet
Mariannes ganzes Leben wird durch eine einzige Sache bestimmt: Das plötzliche und spurlose Verschwinden ihrer Mutter, als Marianne noch ein kleines Mädchen war. Für ihre Außenwelt ist sie stets das Kind, das von der Mutter verlassen wurde, und auch sich selbst definiert sie dadurch. Doch viele Jahre später, als sie mittlerweile selbst Mutter einer Tochter ist, ändert Marianne ihren Blickwinkel, hinterfragt und bewertet Dinge neu und kommt zu überraschenden Erkenntnissen.
Ein Blurb auf der Rückseite behauptet, dies sei ein ruhiger Roman. Dem muss ich vehement widersprechen, ganz im Gegenteil: Ich habe die Erzählung als lebendig, wild, auch roh und dabei doch unglaublich poetisch empfunden. Jedem Kapitel sind kurze Abzählverse vorangestellt, die es bereits ordentlich in sich haben. Auch Mariannes Leben wird nicht beschönigt, sondern mit allen Ecken und Kanten geschildert. Aber es gibt da auch diese andere Seite der Poesie und der Naturreligionen, die geradezu allegorisch von der verschwundenen Mutter verkörpert werden. Immer wieder finden sich Bezüge zum Gawain-Dichter und der Reise zur Grünen Kapelle, und in diesem Zusammenhang erscheint auch das für den Roman titelgebende Gedicht „Pearl“. Kunstvoll in die Handlung eingewoben sind diese Anklänge, das Thema der Perlen wird wiederholt aufgegriffen. Besonders eindrucksvoll fand ich die sich wandelnde Betrachtung der Mutter. Nicht nur uns, auch Marianne ist die Mutter anfangs ein Mysterium, und der Wechsel der Perspektive auf sie im Verlauf der Jahre lässt erkennen, was zuvor missverstanden wurde.
Ein intensiver Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.
Ein Blurb auf der Rückseite behauptet, dies sei ein ruhiger Roman. Dem muss ich vehement widersprechen, ganz im Gegenteil: Ich habe die Erzählung als lebendig, wild, auch roh und dabei doch unglaublich poetisch empfunden. Jedem Kapitel sind kurze Abzählverse vorangestellt, die es bereits ordentlich in sich haben. Auch Mariannes Leben wird nicht beschönigt, sondern mit allen Ecken und Kanten geschildert. Aber es gibt da auch diese andere Seite der Poesie und der Naturreligionen, die geradezu allegorisch von der verschwundenen Mutter verkörpert werden. Immer wieder finden sich Bezüge zum Gawain-Dichter und der Reise zur Grünen Kapelle, und in diesem Zusammenhang erscheint auch das für den Roman titelgebende Gedicht „Pearl“. Kunstvoll in die Handlung eingewoben sind diese Anklänge, das Thema der Perlen wird wiederholt aufgegriffen. Besonders eindrucksvoll fand ich die sich wandelnde Betrachtung der Mutter. Nicht nur uns, auch Marianne ist die Mutter anfangs ein Mysterium, und der Wechsel der Perspektive auf sie im Verlauf der Jahre lässt erkennen, was zuvor missverstanden wurde.
Ein intensiver Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.