Nach der Hälfte deutlich besser mit einigen guten Denkansätzen

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lovely90 Avatar

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Für das Lesen dieses Romans von Siân Hughes habe ich ungewöhnlich lange benötigt. Dies lag nicht etwa an fehlender Lesezeit, sondern vielmehr daran, dass ich nicht recht in das Buch hineingefunden habe und dieses mich nicht fesseln konnte. Durch die erste Hälfte musste ich mich eher zwingen. Doch dann änderte sich etwas – die Erzählart und die Protagonistin konnten mich plötzlich besser erreichen. Aus sprunghaft zusammengesetzten Lebensereignissen bildete sich langsam eine Lebensgeschichte heraus mit Entwicklungen von Marianne, aber auch der anderen Familienangehörigen. Ich mochte es, wie sie von ihrem kleinen Bruder und ihrem Vater erzählte und wie diese als liebevolle Menschen vor dem geistigen Auge wuchsen. Die Erinnerungen an ihre Mutter und ihre Beziehung blieben für mich eher blass. Schön herausgearbeitet empfand ich den Gedanken, dass weder das Vergessen, noch das Erinnern per se schlimm sind, sondern der Moment in dem einem gewahr wird, „[…] vergessen zu haben und sich dann wieder zu erinnern.“
Insgesamt konnte mich das Buch nicht begeistern, aber zumindest vereinzelte Denkansätze werde ich mitnehmen können.