Nachdenklich

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bookworld91 Avatar

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Eine Mutter, die verschwindet, während sie nach etwas sucht. Eine Tochter, die mit ihrer Vergangenheit zurechtkommen muss. Und ein Trauerprozess, der nicht enden möchte. Darum geht es in „Perlen“.

Mariannes Mutter verschwindet, als sie noch ein Kind ist. Nun besteht ihre Familie aus ihrem Vater und ihren kleinen Bruder. Die Mutter kommt nicht wieder. Marianne bleiben kleine Erinnerungen an die Zeit mit ihrer Mutter- und die Frage, was vorgefallen ist.
Ich finde den Start in den Roman sehr gelungen. Spannend und einfühlsam wird erzählt, wie das Leben vorher war und das die Mutter von einem Tag auf den anderen verschwindet. Danach flacht der Spannungsbogen ab. Nun wird der Roman reflektiert erzählt, Mariannes Geschichte regt zum Nachdenken an. Schade ist hierbei, dass die offensichtlichen Fragen, die häufig nach dem Verschwinden von Angehörigen kommen, nicht konkret gestellt oder gar beantwortet werden. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn durch die vermeintlichen Funde mehr Spannung aufgebaut wurden wäre oder wenn Marianne über ihre kindlichen Gedanken, was hätte passiert sein können geschrieben hätte. So ist es „nur“ eine sehr leise Geschichte, die von einem Trauerprozess nebst Selbstfindung berichtet und sich indirekt an die Reflexionsfähigkeit des Lesers richtet. Das Ende kam etwas plötzlich, was ich persönlich nicht ganz passend finde. Insgesamt erhält der leise Roman von mir vier Sterne.