Nicht immer zu verstehen
Mariannes Mutter verschwindet an einem ganz normalen Tag ohne Vorwarnung und hinterläßt ihren Mann, Marianne und das Baby Joe. Das Familienleben steht Kopf, keiner hat eine Erklärung für das Verschwinden der Mutter. Der Vater kümmert sich anfangs sehr um Joe, während Marianne sehr unter dem Verlust der Mutter leidet. In Rückblicken erzählt Marianne vom Zusammenleben mit der Mutter, wobei die einzelnen Kapitel leider nicht immer chronologisch aufeinander folgen, was den Lesefluß stört. Trotz allem bleibt das Mitgefühl für Marianne, kein Kind sollte ein solches Trauma erleben. Tragisch ist, daß Marianne sich bis ins Erwachsenenalter nicht von dem Verlust lösen kann. Loslassen fällt ihr schwer und so verfällt sie immer mehr in die Rückblicke auf ihr bisheriges Leben. Die Rückblicke berühren emotional, zeigen sie doch, daß es eine gute Zeit zwischen Marianne und ihrer Mutter gab. Über den Vater und den kleinen Bruder erfährt man wenig in der Geschichte, sie sind eher unbedeutend. Es ist die Geschichte von Marianne, die in sehr leisen und eingehenden Tönen erzählt wird. Ich bin erstaunt, daß mich die Geschichte seltsam unberührt zurückgelassen hat.