Nicht mein Fall
Marianne erzählt ihre Lebensgeschichte, die vom Verschwinden der Mutter geprägt ist, da Ungewissheit über allem schwebt. Die Erinnerungen an die Mutter und Lieder, Märchen, Reime, die sie ihr erzählt hat, werden immer wieder thematisiert. Sie werden im englischen Original wiedergegeben, sind eingängig und einige Werke kamen mir bekannt vor, da es Klassiker sind. Jedes Kapitel wird mit einem solchen Zitat eingeläutet. Inhaltlich schwirrt die Erzählung von psychischen Erkrankungen über Schule schwänzen zu marginalisierten Bevölkerungsgruppen wild hin und her. Eine klare Struktur oder Richtung ist nicht ersichtlich und die versprochene Erkenntnis oder das gelüftete Geheimnis sind dann am Ende doch eher dürftig. Der Schreibstil ist eigentlich nicht schlecht, wird aber von dem unsteten Inhalt überdeckt. Ab einem gewissen Punkt hat mich das Buch ziemlich genervt, vor allem aufgrund der Wiederholungen und der Ziellosigkeit, aber ich habe es zu Ende gebracht. Leider war es so gar nicht mein Fall, obwohl der Klappentext vielversprechend war.