Perlen der Erinnerung
„Als wir ihm das Sprechen beibrachten, war sie die Vokabel, die wir wegließen.“ (S. 17)
Marianne ist acht Jahre alt, als ihre Mutter eines Tages aus dem Haus geht und nicht wiederkommt. Zurück bleibt sie mit ihrem Vater Edward und ihrem neugeborenen Bruder Joe. Zurück bleibt auch unglaublicher Schmerz und die Unerklärlichkeit des Verschwindens. Marianne hält sich fest an ihren Erinnerungen und der schönen Zeit mit ihrer Mutter. Ihr Heranwachsen ist geprägt von Rebellion und Trotz. Sie versucht auf ihre Art mit dem unglaublichen Verlust klar zu kommen.
🦪
Siân Hughes erzählt die Geschichte von Marianne und ihrer Familie aus Mariannes Perspektive. Dabei wechseln die Zeitebenen zwischen Gegenwart – die erwachsene Marianne – und Vergangenheit - ihre Erinnerungen. Ebendiese Erinnerungen verschwimmen für Marianne immer mehr, sind für sie manchmal nicht mehr zuzuordnen. Dieses innere Straucheln, die Angst vor dem kompletten Vergessen wird von der Autorin perfekt transportiert. Manchmal leide ich fast körperlich mit Marianne. Ihre Ängste und Zweifel sind so greifbar beschrieben, das hat mich unglaublich traurig gemacht.
Die Autorin schreibt in einer unglaublich poetischen Sprache, was mir das Dranbleiben an der Geschichte leichter gemacht und auch meinen Lesefluss positiv beeinflusst hat. Ich hätte sonst das Buch viel öfter zur Seite legen müssen, weil ich wirklich sehr mit Marianne gelitten habe. Ohne jetzt zu sehr zu spoilern kann ich sagen, dass das Ende auch für mich eine Erlösung war – im positiven Sinn.
🦪
„Es war absolut im Bereich des Möglichen, etwas zu verlieren. Und zwar dauerhaft. Da nützte es gar nichts, sich in Erinnerung zu rufen, wo man es zuletzt gesehen hatte. Und selbst das, woran man sich klammert, was man nie aus dem Blick ließ, konnte sich unwiederbringlich ist etwas anderes verwandeln.“ (S. 45)
Dieser Roman ist eine wunderbare Gesamtkomposition. Der Titel „Perlen“ beruht zum Einen auf einem Gedicht aus dem 14. Jahrhundert, das Mariannes Mutter sehr mochte. Zum Anderen stehen die Perlen für die Erinnerungen. Dieses Bild mag ich sehr. Die poetische Sprache hat mich durch die Kapitel getragen, die jeweils von einem kleinen Gedicht eingeleitet werden.
🦪
Wer also gern in wunderschöner Sprache verpackte, dramatische Familiengeschichten liest, ist bei „Perlen“ sehr gut aufgehoben, absolute Empfehlung!
Marianne ist acht Jahre alt, als ihre Mutter eines Tages aus dem Haus geht und nicht wiederkommt. Zurück bleibt sie mit ihrem Vater Edward und ihrem neugeborenen Bruder Joe. Zurück bleibt auch unglaublicher Schmerz und die Unerklärlichkeit des Verschwindens. Marianne hält sich fest an ihren Erinnerungen und der schönen Zeit mit ihrer Mutter. Ihr Heranwachsen ist geprägt von Rebellion und Trotz. Sie versucht auf ihre Art mit dem unglaublichen Verlust klar zu kommen.
🦪
Siân Hughes erzählt die Geschichte von Marianne und ihrer Familie aus Mariannes Perspektive. Dabei wechseln die Zeitebenen zwischen Gegenwart – die erwachsene Marianne – und Vergangenheit - ihre Erinnerungen. Ebendiese Erinnerungen verschwimmen für Marianne immer mehr, sind für sie manchmal nicht mehr zuzuordnen. Dieses innere Straucheln, die Angst vor dem kompletten Vergessen wird von der Autorin perfekt transportiert. Manchmal leide ich fast körperlich mit Marianne. Ihre Ängste und Zweifel sind so greifbar beschrieben, das hat mich unglaublich traurig gemacht.
Die Autorin schreibt in einer unglaublich poetischen Sprache, was mir das Dranbleiben an der Geschichte leichter gemacht und auch meinen Lesefluss positiv beeinflusst hat. Ich hätte sonst das Buch viel öfter zur Seite legen müssen, weil ich wirklich sehr mit Marianne gelitten habe. Ohne jetzt zu sehr zu spoilern kann ich sagen, dass das Ende auch für mich eine Erlösung war – im positiven Sinn.
🦪
„Es war absolut im Bereich des Möglichen, etwas zu verlieren. Und zwar dauerhaft. Da nützte es gar nichts, sich in Erinnerung zu rufen, wo man es zuletzt gesehen hatte. Und selbst das, woran man sich klammert, was man nie aus dem Blick ließ, konnte sich unwiederbringlich ist etwas anderes verwandeln.“ (S. 45)
Dieser Roman ist eine wunderbare Gesamtkomposition. Der Titel „Perlen“ beruht zum Einen auf einem Gedicht aus dem 14. Jahrhundert, das Mariannes Mutter sehr mochte. Zum Anderen stehen die Perlen für die Erinnerungen. Dieses Bild mag ich sehr. Die poetische Sprache hat mich durch die Kapitel getragen, die jeweils von einem kleinen Gedicht eingeleitet werden.
🦪
Wer also gern in wunderschöner Sprache verpackte, dramatische Familiengeschichten liest, ist bei „Perlen“ sehr gut aufgehoben, absolute Empfehlung!