Perlen der Erinnerung

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herbstrose Avatar

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Marianne ist gerade mal acht Jahre alt, als ihre Mutter Margaret kurz nach der Geburt des kleinen Joe das Haus am Rande des Dorfes verlässt und nicht mehr zurück kommt. Für Vater Edward ist es sehr schwer sich um den Haushalt und die Kinder zu kümmern, so ziehen sie bald in ein Haus in der Stadt, wo er als Dozent an der Universität arbeitet. Marianne bleiben nur die Erinnerungen an die Mutter, an ihre Liebe, an die Geschichten und Märchen die sie erzählte und an die gemeinsamen Spiele. Diese Gedanken begleiten sie, bis sie selbst erwachsen ist und eine kleine Tochter hat. Jetzt beginnt sie nach den Gründen zu forschen die ihre Mutter veranlasst haben könnten, die Familie zu verlassen – und entdeckt ein Geheimnis …

Siân Hughes, geb. 1965, ist eine britische Autorin, Dichterin und Lehrerin. Sie wuchs in einem kleinen Dorf auf, das ihr als Schauplatz des Romans „Pearl“ diente. Bereits 1996 begann sie Gedichte zu schreiben. Ihr Gedichtband „The Missing“ stand 2009 auf der Longlist für den ‚Guardian First Book Award‘, auf der Shortlist für den ‚Felix Dennis‘- und den ‚Aldeburgh-Prize‘ und gewann den ‚Seamus Heaney Award‘. Ihr Debütroman „Pearl“ stand 2023 auf der Longlist für den ‚Booker Prize 2023‘ und erschien in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Perlen“ im Mai 2025 bei DuMont-Buchverlag. Die Autorin lebt mit ihrem Sohn in Cheshire, wo sie eine Buchhandlung besitzt und leitet.

In ruhigem, beinahe schon poetischem Schreibstil berichtet uns die Ich-Erzählerin Marianne von ihrer inneren Zerrissenheit und ihren geheimen Gedanken. Der Verlust der Mutter wirkt immer noch zurück und sie versucht, die Erinnerung an sie lebendig zu halten. Diese Rückblicke sind leider nicht chronologisch, sodass es für uns Leser nicht ganz einfach ist, Mariannes Lebenslauf nachzuvollziehen. Die Geschichte plätschert mehr oder weniger dahin und wird erst zum Ende hin interessant, wenn sich die Zusammenhänge erschließen. Insgesamt jedoch ist das Geschehen ohne große Gefühle und die Figuren wirken auf mich blass und emotionslos.

Fazit: Das Buch wird sicher seine Leserschaft finden – mich konnte es nicht begeistern.