Schuldgefühle
Marianne, eine tragische Figur, in Sian Hughes Roman ‘Perlen‘ leidet seit frühester Kindheit, genauer gesagt seit ihrem achten Lebensjahr, unter dem plötzlichen Verschwinden der Mutter, die aus der Tür ging und nicht wiederkam. Das Kind weist sich die Schuld dafür zu und lässt immer wieder Szenen aus ihrer Vergangenheit in ihrer Fantasie aufleben, bei denen sie sich unsicher ist, ob sie Einbildung sind oder tatsächlich geschehen waren. Allein gelassen vom Vater in ihrer Trauer in einer bedrückenden Einsamkeit, ausgeschlossen als Außenseiterin in der Schulzeit, setzt sie sich über Jahre als Jugendliche und schließlich Erwachsene mit dem schmerzlichen Verlust ihrer Bezugsperson immer wieder auf eine zermürbende Art auseinander. Das Leben in der Zeit, als die Mutter noch Teil der Familie war, gestaltete sich sehr als isoliert von der Außenwelt, was auf eine gewisse psychische Störung im Sozialverhalten deutet. Als erwachsene Frau und selbst Mutter versucht Marianne Antworten auf ihr problematisches Schicksal zu finden, ohne anzuklagen, nur um zu verstehen.
In der Geschichte spielt ein aus dem vierzehnten Jahrhundert stammendes Gedicht ‘Perlen‘ eine wesentliche Rolle. Es symbolisiert weiße Perlen als Menschen und deren Verlust wird gleichgesetzt mit dem Überqueren eines Flusses, um das Paradies zu erreichen.
Der Roman stand auf der Longlist des Booker Price 2023, besticht durch seine poetische Sprache und bildhaft lebendigen Darstellungen.
In der Geschichte spielt ein aus dem vierzehnten Jahrhundert stammendes Gedicht ‘Perlen‘ eine wesentliche Rolle. Es symbolisiert weiße Perlen als Menschen und deren Verlust wird gleichgesetzt mit dem Überqueren eines Flusses, um das Paradies zu erreichen.
Der Roman stand auf der Longlist des Booker Price 2023, besticht durch seine poetische Sprache und bildhaft lebendigen Darstellungen.