Sehr berührend
Perlen ist der in England für den Booker Prize 2023 nominierte Debütroman von Siân Hughes, und das sehr verdient! Das Buch ist in einer poetischen Sprache geschrieben, wunderbar übersetzt von Tanja Handels.
Marianne ist acht Jahre alt, als ihre Mutter das Haus verlässt und nicht wiederkommt. Mariannes kleiner Bruder Joe ist noch ein Baby. Der Vater der beiden übernimmt von nun an alle Aufgaben im Haushalt und kümmert sich um seine beiden Kinder neben seinem Job als Universitätsprofessor. Um näher an der Universität und der Schule zu sein, zieht die Familie in ein altes Haus um, ein Haus, in dem sie sich auch nach Jahrzehnten nicht wohl fühlt. „Der Verlust des Orts, an dem meine Mutter gelebt hatte und glücklich gewesen war, das war, als würden wir sie noch einmal verlieren.“ (S. 93)
Perlen ist aus der Perspektive von Marianne geschrieben. Sie hat den Verlust ihrer Mutter nie verwunden, schwänzt die Schule, ritzt sich, hat Essstörungen. „Ich erkannte, dass sich praktisch alle meine körperlichen Auffälligkeiten auf das Verschwinden meiner Mutter zurückführen ließen. Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, …, kaputte Zähne, ungekämmte Haare, Läuse.“ (S. 41) Es geht erst aufwärts, als sie einen totgeweihten einäugigen Welpen adoptiert und sich um ihn kümmert. Teddy begleitet sie, bis sie selbst Mutter wird.
Das Motiv Perlen zieht sich durch das ganze Buch. Das Buch Pearl war das Lieblingsbuch der Mutter. Um sich der Mutter näher zu fühlen und auf der verzweifelten Suche nach Trost, beschäftigt sich auch Marianne intensiv mit dem Buch.
Es war herzzerreißend zu lesen, wie sehr Marianne ihre Mutter vermisst hatte und welch wichtige Rolle diese in ihrem Leben spielte, auch nachdem sie selbst Mutter geworden ist. Das Buch macht deutlich, wie wichtig eine Mutter ist und wie sehr sie unser Leben beeinflusst.
„Wie oft wollte ich mit ihr reden, als Susannah klein war. Um ihr zu erzählen, dass Susannah ein neues Wort konnte, dass sie zum ersten Mal selbst ihre Jacke zugeknöpft oder ohne Hilfe ihre Schuhe angezogen hatte.“ (S. 14)
Am Ende findet Marianne heraus, dass ihre Mutter sie nicht mutwillig verlassen hatte, und dass sie trotz eines traumatischen Erlebnisses zwei Jahre vor Mariannes Geburt ein glückliches Leben geführt hatte. Diese späte Erkenntnis und das tragische Ereignis haben mich zu Tränen gerührt.
Es ist ein Buch für und über Mütter. Meins werde ich meiner Mutter geben und die Gelegenheit nutzen, mich bei ihr dafür zu bedanken, dass sie immer für mich und meine Kinder da war und es noch immer ist. Von mir eine große Leseempfehlung.
Marianne ist acht Jahre alt, als ihre Mutter das Haus verlässt und nicht wiederkommt. Mariannes kleiner Bruder Joe ist noch ein Baby. Der Vater der beiden übernimmt von nun an alle Aufgaben im Haushalt und kümmert sich um seine beiden Kinder neben seinem Job als Universitätsprofessor. Um näher an der Universität und der Schule zu sein, zieht die Familie in ein altes Haus um, ein Haus, in dem sie sich auch nach Jahrzehnten nicht wohl fühlt. „Der Verlust des Orts, an dem meine Mutter gelebt hatte und glücklich gewesen war, das war, als würden wir sie noch einmal verlieren.“ (S. 93)
Perlen ist aus der Perspektive von Marianne geschrieben. Sie hat den Verlust ihrer Mutter nie verwunden, schwänzt die Schule, ritzt sich, hat Essstörungen. „Ich erkannte, dass sich praktisch alle meine körperlichen Auffälligkeiten auf das Verschwinden meiner Mutter zurückführen ließen. Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, …, kaputte Zähne, ungekämmte Haare, Läuse.“ (S. 41) Es geht erst aufwärts, als sie einen totgeweihten einäugigen Welpen adoptiert und sich um ihn kümmert. Teddy begleitet sie, bis sie selbst Mutter wird.
Das Motiv Perlen zieht sich durch das ganze Buch. Das Buch Pearl war das Lieblingsbuch der Mutter. Um sich der Mutter näher zu fühlen und auf der verzweifelten Suche nach Trost, beschäftigt sich auch Marianne intensiv mit dem Buch.
Es war herzzerreißend zu lesen, wie sehr Marianne ihre Mutter vermisst hatte und welch wichtige Rolle diese in ihrem Leben spielte, auch nachdem sie selbst Mutter geworden ist. Das Buch macht deutlich, wie wichtig eine Mutter ist und wie sehr sie unser Leben beeinflusst.
„Wie oft wollte ich mit ihr reden, als Susannah klein war. Um ihr zu erzählen, dass Susannah ein neues Wort konnte, dass sie zum ersten Mal selbst ihre Jacke zugeknöpft oder ohne Hilfe ihre Schuhe angezogen hatte.“ (S. 14)
Am Ende findet Marianne heraus, dass ihre Mutter sie nicht mutwillig verlassen hatte, und dass sie trotz eines traumatischen Erlebnisses zwei Jahre vor Mariannes Geburt ein glückliches Leben geführt hatte. Diese späte Erkenntnis und das tragische Ereignis haben mich zu Tränen gerührt.
Es ist ein Buch für und über Mütter. Meins werde ich meiner Mutter geben und die Gelegenheit nutzen, mich bei ihr dafür zu bedanken, dass sie immer für mich und meine Kinder da war und es noch immer ist. Von mir eine große Leseempfehlung.