Perlen von Siân Hughes ist wirklich eine Perle von einem Roman. Marianne ist erst acht Jahre alt, als ihre Mutter an einem Nachmittag das Haus verlässt und nie wieder zurückkehrt. Zurück bleiben Marianne, ihr Vater Edward und der gerade erst geborene Bruder Jörg. Marianne versucht das unvorstellbare zu verstehen, erinnert sich an ihre Mutter durch die Erinnerung der Spiele, Lieder und Geschichten ihrer Kindheit. Die Spurensuche über Jahre hinaus und die Erinnerungsbilder aneinandergereiht sind wie die Perlen einer Kette, die sich erst am Ende des Romans schließt. Der Roman hat mich ab dem ersten Satz gefesselt. Die Autorin hat einen klaren, emphatischen und verständlichen Schreibstil. Es ist ein stilles und doch sehr kraftvolles Buch, dass noch lange zum nachdenken anregt, wie und ob es uns gelingt uns mit der eigenen Vergangenheit auszusöhnen.