Drei Freunde - drei Schicksale

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meldsebjon Avatar

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Ende des neunzehnten Jahrhunderts ist man bitterarm in der Eifel. Wilhelm wächst in Wollseifen auf einem kleinen Bauernhof auf und bekommt durch seine Freundschaft mit Jakob, dem Sohn eines Tuchfabrikanten aus Monschau, die Chance, eine andere Welt kennenzulernen. Die dritte im Bunde ist Luise, eine Arzttochter, die davon träumt, selbst Ärztin zu werden. Diese drei verleben im Winter, wenn Wilhelm auf dem Hof nicht benötigt ist, eine schöne Kindheit, haben alle ihre Träume. So leicht lassen sich aber die damaligen Grenzen, seien es die der Herkunft, des Geschlechts oder auch der Sexualität, nicht überwinden. Auf unterschiedliche Weise gehen alle ihren Wünschen und Neigungen nach, erreichen ihr Ziel, scheitern, oder sehen auf einmal zufriedenstellende Alternativen.
Recht gemächlich, teilweise schon ein wenig langweilig, beginnt dieser Roman, eigentlich ganz passend zu der ruhigen Lebensweise in der Eifel. Dann nimmt das Geschehen aber Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sehr glaubwürdig wird das damalige Leben dargestellt. Mir hat diese Lektüre wieder einmal vor Augen geführt, wie positiv sich in relativ kurzer Zeit unsere Gesellschaft entwickelt hat. Gerne mehr davon!