Freundschaft in Perlenbach

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
kuddel Avatar

Von

Anna-Maria Caspari hat mit Perlenbach die Vorgeschichte zu Ginsterhöhe geschrieben. Diesmal geht es wieder um die kleinen Dörfer in der Eifel, jedoch ist die Geschichte zeitlich von 1865 bis zum Beginn des 1. Weltkriegs angesiedelt. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse der Reihe gelesen werden.

Hier geht es um Wilhelm, Jacob und Luise, die sich als Kinder anfreunden, obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Schichten kommen. Alle haben Träume für ihr Erwachsenenleben, gerne wollen sie die durch das Elternhaus und die Gesellschaft vorbestimmten Wege verlassen und selbst über ihr Leben bestimmen.
Jacob soll die Fabrik des Vaters übernehmen obwohl ihm dies nicht liegt, Wilhelm ist ein Bauernjunge, der gerne die Armut des Elternhauses überwinden möchte und Luise ist eine Arzttochter, die den Fußstapfen des Vaters folgen will.
Die Freundschaft der drei wird im Laufe der Zeit auf eine harte Probe gestellt, denn die gesellschaftlichen Unterschiede und Zwänge sind stark.
Geschickt erzählt die Autorin abwechselnd aus der Sicht der Hauptfiguren, ab und an überbrückt sie Zeitsprünge oder Informationslücken mit Tagebucheinträgen einer Gouvernante. Alle Figuren lernt man gut kennen, ihre Geschichte sind miteinander verwoben, immer wieder kreuzen sich die Lebenswege. Man kann einiges über die Zeit erfahren, die Rolle der Frau wird hier gut beleuchtet, aber auch Homosexualität, das Bildungswesen und Industrialisierung werden thematisiert, einiges hätte gerne mehr in die Tiefe gehen können.
Eine kurzweilige Geschichte, die gut unterhält , informiert und stimmungsvoll eingelesen ist. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und bin gespannt, um welche Zeit es dann gehen wird.