Gelungenes Zeitzeugnis

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raschke64 Avatar

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Mitte des 19. Jahrhunderts in der Eifel lebt Wilhelm auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf. Die Familie kommt gerade so über die Runden und verkauft Wolle an einen Textilfabrikanten aus Monschau. Dieser hat einen körperlich leicht behinderten Sohn und lädt Wilhelm ein, die Winter bei ihm zu verbringen. Wilhelm erhält dadurch eine bessere Schulbildung und die Familie auf dem Dorf wird entlastet. Neben Jacob lernt Wilhelm auch Luise kennen. Die jüngere Tochter des Arztes ist unkonventionell und will selbst Ärztin werden. Zu damaliger Zeit für Frauen in Deutschland unmöglich. Die drei Kinder beschließen, für immer Freunde zu bleiben. Doch das Leben hat anderes vor ...

Das Buch ist ein gelungenes Zeugnis der damaligen Zeit. Auch wenn die Kinder beschließen, für immer Freunde zu bleiben, ist das allein aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Ständen nicht wirklich möglich. Dieses wird anschaulich beschrieben und dadurch lernt man als Leser auch die verschiedenen Möglichkeiten der damaligen Menschen kennen. Der Beginnende Feminismus wird ebenso eingebaut wie althergebrachte Traditionen und Denkweisen. Das alles ist gut lesbar und auch unterhaltsam. Die Eifel-Trilogie ist sehr interessant und ich habe nur bedauert, dass der 2. Teil zeitlich vor dem 1. Teil liegt. Chronologisch hätte ich es besser empfunden. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung.