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Perlenbach ist der zweite Eifelroman der Autorin Anna- Maria Caspari. Er erzählt von dem Leben dreier junger Menschen, Luise, Jakob und Wilhelm, die unterschiedlicher nicht sein und aufwachen könnten. Doch neben einer engen Freundschaft verbindet die Drei der Wunsch, den Normen und Regel ihrer Zeit zu entfliehen und ein selbstbestimmtes und vor allem anderes Leben zu führen, als das, was ihre Familien und die Gesellschaft von ihnen erwarten. Die Umstände und Schwierigkeiten der unterschiedlichen Lebenswege werden sehr realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Man gewinnt sofort einen Bezug und gerät in einen kleines Gefühlschaos. Der Roman gibt einen eindrucksvollen und zugleich unverblümten Einblick in die Gründerzeit und das Deutschland des 19. Jahrhunderts. Ich kam oft an einen Punkt, der mich erschrocken und verärgert sein ließ, aber auch wehmütig und dankbar, in der heutigen Zeit geboren und aufgewachsen zu sein. In diesem Werk begleitet man förmlich die drei Protagonisten beim Heranwachsen und durchlebt mit ihnen alle Höhen und Tiefen, geplatzten Träume, unerreichte Ziele und plötzlichen Wendungen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und erleichtert einem den Einstieg in die Thematik. Leider flacht der Spannungsbogen hier und da ein wenig ab und einige Erzählstränge werden zu langatmig. Nichts desto trotz ist es ein sehr empfehlenswerter Roman und eine Leseerfahrung in jedem Fall wert. Schon das Cover und dessen Haptik sind ein Vergnügen.