Träume, Hoffnungen, Enttäuschungen

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dicketilla Avatar

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Es beginnt damit, dass Wilhelm dem harten Leben auf dem Hof, für kurze Zeit entfliehen kann. Er soll über den Winter Jakob, dem Sohn des Tuchfabrikanten, Gesellschaft leisten. Das erste Mal kommt er aus seinem Dorf heraus, fasziniert von den vielen neuen Eindrücken. So lernt er dann auch Luise, Tochter eines Arztes, kennen. Diese Drei verbindet schnell eine innige Freundschaft. Jedoch lassen sich die Standesunterschiede nicht leugnen. Wilhelm bekommt die Möglichkeit einer Ausbildung in der Tuchfabrik, Jacob soll zukünftig die Fabrik des Vaters übernehmen und Luise möchte Ärztin werden. Doch dann kommt es durch eine Übersprunghandlung von Wilhelm zum Bruch der Freundschaft, und er kehrt auf den Hof seines gewalttätigen Vaters zurück.

Es ist der zweite Band der Eifeltrilogie von Anna-Maria Caspari, der allerdings in die Zeit zurückführt. So lässt sich dieses Buch durchaus als eigenständige Geschichte lesen. Das sehr ansprechende Cover machte mich neugierig, und ich wurde auch nicht enttäuscht. Man wird mit einer sehr ansprechenden Handlung konfrontiert. Drei sehr unterschiedliche Charaktere, jeder seinem eigenen Weg versucht zu gehen, aber auch mit vielen Einbußen und Enttäuschungen gepflastert. Auch Nebenfiguren, wie die sehr sympathisch wirkende Hauslehrerin Jacobs, wird zu einer tragenden Figur, da ihre Tagebucheintragungen, zwischen 1866 und 1901, einen Einblick in politische Veränderungen und Ereignisse geben. Es wird aber auch anschaulich das Leben auf dem Land und in der Stadt geschildert. Menschen, die ums Überleben ringen. Im Innenteil des Buchdeckels sind eine Karte und Fotos aus dieser Zeit zu finden, die gut zum Gesamteindruck beitragen. Eine sehr berührende Geschichte, die zeigt welche Kämpfe ausgefochten werden mussten, die für uns heute selbstverständlich sind.