Die perfekte düstere Gothic-Romantasy

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Obwohl mich zuerst das wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam gemacht hat, welches meiner Meinung nach perfekt zur Handlung des Buches passt, war es letztlich doch der Klappentext, der mich neugierig gemacht hat. Gerade das Thema mit der Nekromantie fand ich total interessant und habe es bisher auch so noch nie in einem Buch gelesen.

Phantasma wird aus der Perspektive von Ophelia, unserer Hauptprotagonistin, erzählt. Durch den mysteriösen Tod ihrer Mutter erbt sie nicht nur deren Magie, sondern auch einen Berg an Schulden. Die gefährlichen Phantasma-Spiele scheinen die letzte Hoffnung zu sein, zumindest in den Augen ihrer Schwester Genevieve, die sich kurzerhand dafür anmeldet. Aus Sorge um Genevieve bleibt Ophelia nichts anders übrig, als ihr in das teuflische Haus zu folgen. Dort warten nicht nur tödliche Prüfungen und dunkle Geheimnisse auf sie, sondern auf der Kampf gegen die Stimme in ihrem Kopf wird immer stärker. Unverhofft erhält sie dabei Unterstützung von einem geheimnisvollen Phantom.

Nachdem ich anfangs kleine Schwierigkeiten hatte in die Geschichte einzutauchen, hat sich das doch relativ schnell ergeben und ich war Feuer und Flamme. Gerade die Beschreibung der düsteren Welt durch den bildhaften Schreibstil der Autorin und die Darstellung der Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren, allem voran zwischen Ophelia und ihrer Familie, hat mich wirklich in ihren Bann gezogen. Hierbei geht es nicht nur um das Überleben der Prüfungen, sondern auch um das Aufdecken von Familiengeheimnissen, die Aufarbeitung der Vergangenheit und den Schmerz den Ophelia in sich trägt.

Für sie beginnt durch Phantasma auch eine Reise zu sich selbst und ihrer Magie. Die Autorin hat es geschafft den Leser in ihre Gedankenwelt mitzunehmen, so dass ich mich wirklich in sie hineinversetzen konnte. Die Belastung durch das Familienerbe, das ständige Ringen mit ihrer Stimme im Kopf und den damit verbunden Kampf gegen ihre Ängste war so authentisch dargestellt, dass ich das Gefühl hatte mit ihr emotional verbunden zu sein. Gerade ihre Entwicklung im Laufe der Handlung hat mir deshalb sehr gut gefallen.

Ein nicht ganz unwesentlichen Teil trägt dazu auch Blackwell, das geheimnisvolle und hinreißende Phantom, bei. Ich habe die Dialoge und die Tension zwischen den Beiden wirklich sehr geliebt. Und auch wenn es zwischen den beiden immer mal wieder heiß hergeht, bleibt doch die Handlung dabei nicht auf der Strecke.

Für mich war Phantasma die perfekte Kombination aus düsterer Gothic-Romantasy mit einem Hauch Horror und der Auseinandersetzung mit bedeutungsvollen Themen. Es gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights und ich kann kaum erwarten, wie es im zweiten Teil weitergeht.