Nerd trifft auf Omi, oder: Eine ungewöhnliche Freundschaft

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stillesen Avatar

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Gestern fand ich das Überraschungspaket mit dem Buch „Pi mal Daumen“ nach dem Urlaub vor, legte die Füße hoch, um mich von der Reise zu erholen und wollte nur mal kurz reinlesen. Tja, heute gibt es schon die Rezi, was soll ich sagen außer: Lest dieses Buch!

Oscar ist hochbegabt, hat einen Adelstitel und ist gerade mal 16 Jahre alt, als er seinen erste Vorlesung in Analysis hat. Moni, die er erst für eine Putzfrau hält, die sich im Hörsaal verlaufen hat, setzt sich kurzerhand zu ihm und das ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Denn Moni ist genau wie Oscar eine Außenseiterin: Sie hat bereits drei Enkel, jongliert neben dem schon zeitintensiven Familienleben mit mehreren Jobs und liebt enge Röcke und Kleidung mit Leoparden-Muster. Kurzum, die beiden sind alles andere als angepasst und fallen an der Universität auf wie bunte Hunde.

Erzählstimme ist in dem Buch Oscar, der durch seine autistische Denkweise und Lebensunfähigkeit zwar alle Klischees erfüllt, aber dadurch auch eine witzige Tragik in die Geschichte einbringt. Ich habe es geliebt, seinen Ausführungen zu folgen, und konnte das Buch wirklich nicht weglegen, so dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe.

Mit der aufopferungsbereiten Moni, die sich dazu durchgerungen hat, sich ihren Traum zu erfüllen und Mathematik zu studieren, hat die Autorin nicht nur eine interessante Figur ins Spiel gebracht, sondern auch eine echte Heldin erschaffen.

Der Schreibstil konnte mich komplett abholen und überzeugen. Nie hätte ich gedacht, welch schöne Geschichte sich hinter dem hübschen Cover verbirgt, ich hätte eine ganz andere Story erwartet und hätte zum Beispiel nicht mit der männlichen Erzählstimme gerechnet.

Von mir gibt es eine große Leseempfehlung, nicht nur für Mathe-Nerds. 5/5 Sternen