Ambivalenter erster Eindruck

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lecce Avatar

Von

Ingo Bott präsentiert in seinem ersten Fall für Strafverteidiger Pirlo eine durchaus spannende Geschichte. Ein (erstklasssiger) Anwalt, der mit einer hochtalentierten angehenden Anwältin einen schier aussichtslosen Fall übernimmt. Nicht neu, aber auch nicht uninteressant.
Sprachlich ist der Leseeindruck Geschmackssache. Es ist sicher keine nobelpreisverdächtige Literatur, aber durch die Formulierungen und die genutzte Zeitform des Präsens bringt der Autor viel Tempo in die Handlung.
Was mich allerdings doch deutlich stört ist die (optische und vielleicht auch charakterliche) Übereinstimmung des Autors mit dem Protagonisten. Pirlo ist ein gutaussehendes Anwaltsgenie, der (trotz seiner Verfehlungen) scheinbar nichts falsch macht. Alle anderen sind die Bösen, man versteht ihn einfach nicht richtig. Optisch ähnelt er (wie man auch dem Cover entnehmen kann) wie gesagt dem Autor, laut Lebenslauf finden sich auch ansonsten einige Parallelen. Ich weiß noch nicht, ob ich das gut finde. Aber eine gewisse Neugier wurde mit den ersten Seiten definitiv geweckt.