Feministische Rache in grün

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💡 Worum geht’s?

Yu-hee hat genug von Menschen. Ihre eigentliche Liebe gilt den Pflanzen, also eröffnet sie einen eigenen Laden, der schnell zum Rückzugsort für Frauen wird. Doch Yu-hee hört nicht nur zu: Männer, die Frauen Schaden zufügen, verschwinden. Für immer.

🌱 Meine Leseerfahrung

Plant Lady ist ein Roman, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Mit seinen knapp 200 Seiten liest er sich schnell weg – ich habe ihn tatsächlich an einem Tag verschlungen. Dabei fand ich Yu-hee als Protagonistin unglaublich spannend: Sie ist eigensinnig, geht ihren ganz eigenen Weg und bleibt doch immer ein Stück rätselhaft.

✍️ Schreibstil & Ton

Der Stil ist eher nüchtern gehalten. Vieles wird nicht direkt ausgesprochen, sondern bleibt zwischen den Zeilen verborgen. Das hat mir gut gefallen, weil man sich selbst zusammenreimen muss. Und obwohl es um Morde geht, ist das Buch kein klassischer Thriller – es ist eher eine Mischung aus feministischer Rachegeschichte, Gesellschaftskritik und bitterem Humor.

⚖️ Botschaft & Wirkung

Besonders eindrücklich fand ich die Botschaft: Eigentlich darf es nicht sein, dass Frauen eine Rächerin brauchen, um sich zu behaupten. Das macht Plant Lady so wirkungsvoll – man schwankt zwischen dem Gefühl, Yu-hee verstehen zu können, und der Frage, ob Selbstjustiz wirklich der richtige Weg sein kann. Der Pflanzenladen als Ort der Geborgenheit, der zugleich zum Schauplatz von Gewalt wird, hat dabei eine starke Symbolik: Damit die Pflanzen über sich hinaus wachsen können, muss das Unkraut vernichtet werden.