Selbstjustiz

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lisaliestgern Avatar

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Das Buchcover gefällt mir als Pflanzenliebhaberin sehr gut: mal keine lieblichen Blumen sondern fleischfressende Pflanzen, deren Gefährlichkeit noch durch die grellen, "giftigen" Farben betont wird.
Hauptperson des Romans ist eine junge Frau, Yu-hee, ebenfalls kein harmloses Geschöpf, obwohl sie so aussieht. Sie hat in einem Vorort einen Pflanzen-Shop eröffnet, der gut läuft, zunehmend auch deshalb, weil sich herumspricht, dass einem dort auch bei ganz anderen Problemen geholfen wird als nur bei der Begrünung der Wohnung. Auch dem Kommissar Do-kyung fällt auf, dass sich die Spur mancher vermissten Männer dort verliert...
Wie Do-kyung dem Rätsel immer näherkommt, das fand ich einigermaßen spannend. Ansonsten war ich eher enttäuscht von dem Buch. Vielleicht lag das auch an dem nüchternen, einem Bericht ähnlichen Schreibstil. Die Kapitelüberschriften sind Pflanzennamen, aber nur manchmal haben diese mit dem darauffolgenden Inhalt etwas zu tun. Da hätte ich mir mehr Bezug gewünscht.
Für Yu-hee konnte ich wenig Sympathie aufbringen, sie blieb mir als Person ziemlich fremd. Ihr Vorgehen finde ich brutal und abstoßend und nicht witzig oder originell. Gibt es denn keine anderen Möglichkeiten, einen Stalker, Schläger, Tierquäler aus dem Verkehr zu ziehen?
Der Schluss kam schnell und war auch nicht richtig befriedigend.