Düstere und magische Romantasy

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lemonpie Avatar

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Schon das Cover mit der Farbe, die wie ich finde passend für Fantasy Bücher ist mit den Blumen sieht super schön aus und die Leseprobe hält, was es verspricht!
Von der ersten Seite an fesselt Juli Dornes Schreibstil wie ich finde mit einer magischen Mischung aus Poesie und düsterer Märchenhaftigkeit. Die Atmosphäre ist dicht, dass man den Duft der Blumen im Château Blanc fast riechen und die Kälte des Baches auf der Haut spüren kann.

Genevieve, die Protagonistin, ist ein faszinierendes Paradox: zerbrechlich wie Glas, doch mit einem Herzen, das trotz aller Flüche und Tragödien noch immer nach Wärme sucht. Ihre Stimme ist authentisch, so dass man jede ihrer Ängste, jeden ihrer verborgenen Wünsche miterlebt, besonders in den Rückblicken auf ihre Kindheit, die mir das Herz zerissen haben. Die Szene mit dem Spiegeljungen ist unheimlich und zugleich bittersüß, ein perfekter Einstieg in eine Geschichte, die Magie und Schmerz untrennbar verbindet.

Die Gegenwartshandlung überzeugt ebenso: Der Marktbesuch, bei dem Genevieve als „Hexe“ gefürchtet wird, zeigt ihre Isolation gnadenlos auf, während die Begegnung mit Arthur am Bach eine zarte Hoffnung weckt. Die Spannung zwischen ihren Flüchen („Berühre niemanden ohne Handschuhe!“) und ihrer Sehnsucht nach Verbindung ist so packend, dass ich jede Zeile verschlungen habe. Und dann die Todesszene – atemberaubend traurig und doch voller Schönheit, als Genevieve der Kunsthändlerin ihren letzten Frieden schenkt.