Etwas viele magische Themen in einer Geschichte mit Potential

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lenas.buecher Avatar

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"Play of hearts" hat mich mit seinem Cover und dem Klappentext sehr neugierig gemacht. Ich habe mir Versprechen, Flüche und Magie erwartet und mehr bekommen - im positiven und negativen Sinne.

Der Schreibstil war gut, ich musste mich aber etwas an die vielen Beschreibungen gewöhnen, recht poetisch passte die leicht melancholische Stimmung, die sich dadurch ergab sehr gut zum Anfang, so konnte ich gut mit Geneview (Evie) mitfühlen, im weiteren Verlauf passte es für mich nicht mehr so gut und machte den Lesefluss eher langatmig.

Die ganze Story wirkte sehr spannend und hatte eine tolle Grundidee, die einzelnen Teile passten für mich nur nicht ganz zusammen. Der Anfang wirkte lang, vermittelte mir aber ein ganz anderes Bild von der Geschichte, als der Verlauf, sobald Evie im Zirkus ankommt.
Ihr Fluch war auch anders umgesetzt als gedacht, oft hatte ich Mitgefühl für ihre Einsamkeit, das Auftauchen von Arthur und die recht plötzlichen Gefühle konnte ich dagegen so gar nicht nachempfinden. Dieser Teil der Lovestory wirkte auf mich eher erzwungen. Ich war dadurch im Verlauf eher genervt wenn immer wieder der Name fiel und Evie dadurch zu Handlungen verleitet wurde, mit denen ich so gar nicht einverstanden war.

Die Charaktere waren recht vielfältig. Evie war wie erwähnt mal ganz sympathisch, verlor mich im Verlauf aber immer wieder ein wenig. Den mysteriösen Rémi fand ich da deutlich interessanter, hier gab es auch mehr Tension. Wahrscheinlich ist ein leichtes love-triangle auch gewollt zum Ende hin, das hat mich positiv überrascht, mit dieser Wendung hatte ich anfangs nicht gerechnet. Die Nebenfiguren vor allem im Zirkus fand ich interessant und hätte gern mehr zu ihnen erfahren.

Gerade beim Setting des Zirkus hätte ich mir gewünscht die Charaktere mehr kennenzulernen und der leichte found-family-trope der sich ergeben hat gefiel mir sehr, hier war es eher schade, dass sich Evie dort so wohl fühlte und dennoch "für Arthur" entschied (was ich nicht nachvollziehen konnte) und ihre Freundschaften die sie sich schon immer wünschte damit gefährdete.

Die Hintergrundgeschichte und Familiengeheimnisse und Kräfte die sich nach und nach aufdeckten waren wirklich spannend. Ich muss dazu aber sagen, dass ich das ebook gelesen habe und hier wirklich bei den ganzen Themen, Namen und Hintergründen die hinzukamen irgendwann eine Art Überblick hilfreich gewesen wäre und es beim lesen und für die Story einfach zu viel wirkte. Das Worldbuilding wirkte nicht mehr rund mit den ganzen Umschwüngen aus abgeschiedenem Leben in der Stadt, plötzlicher "Showdown" mit Arthur, Einführung des Zirkus und die Karten, die Magie der anderen Familien und dann der spannende Abschluss. Es war eine leichte Achterbahnfahrt aus Spannung, langatmigen Stücken und wieder Spannung.
Das Ende gefiel mir am besten, hier gab es mehr drive und es machte mich zumindest neugierig vielleicht doch Band 2 eine Chance zu geben, um die Motive von Rémi zu erfahren und was es mit dem Spiegel auf sich hatte.