Magisch toll!

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Schon das äußere Erscheinungsbild des Buches ist ein Highlight: Das wunderschöne Cover, der farblich abgestimmte Farbschnitt und das liebevoll gestaltete Blumensamen-Lesezeichen sind echte Hingucker – fast zu schade, um sie tatsächlich zu verwenden. Auch im Inneren überzeugt das Buch mit einer gelungenen Gestaltung und einer interessanten Geschichte.

Allerdings hatte die erste Hälfte für mich einige Längen. Besonders ab dem Moment, als der Zirkus und seine Illusionen ins Spiel kamen, fühlte ich mich ziemlich verloren. Rückblickend wird aber klar, dass genau das die Intention der Autorin war: den Leser in eine Welt zu entführen, in der Realität und Illusion verschwimmen. Nach und nach ordnete sich das Geschehen, und das Verständnis wuchs – lediglich das Magiesystem blieb für mich etwas undurchsichtig. Hier hätte ich mir genauere Erklärungen gewünscht, auch in Bezug auf die magischen Wesen, die teils überraschend auftauchten, ohne dass ihre Herkunft und ihre Rolle wirklich klar wurden. Vielleicht bringt der zweite Band hier mehr Licht ins Dunkel.

Evie als Hauptfigur empfand ich zunächst als anstrengend, insbesondere ihr intensives Schwärmen für Arthur war schwer nachvollziehbar, da wichtige Entwicklungen durch Zeitsprünge ausgelassen wurden. Doch mit der Zeit zeigte sich, wie authentisch die Autorin Evies Charakterzeichnung gelungen ist: Ihre Einsamkeit und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit machten ihre Hingabe nachvollziehbar. Ihre Entwicklung – besonders durch die neuen Freundschaften und die Beziehung zu Remi – ließ sie mir schließlich doch ans Herz wachsen.

Insgesamt bin ich gespannt auf die Fortsetzung. Hoffentlich wird der Stil dort etwas flüssiger – das wiederholte Dreimal-Lesen ähnlicher Sätze wirkte auf Dauer etwas ermüdend. Besonders gelungen finde ich, dass die Autorin einen Zirkus erschaffen hat, der ganz ohne Tierdressuren auskommt – eine wirklich tolle Idee!