Flotte Geschichte mit witzigen Ideen

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holdesschaf Avatar

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Annemie, die seit neuestem mit ihren Eltern bei Oma Fritz in der Stadt wohnt, nimmt sich täglich nur eine Sache vor: Nicht vor Langeweile zu sterben. Gerade ist die letzte Ferienwoche angebrochen und sie vermisst ihr früheres Zuhause am Meer und ihre beste Freundin. Der einzige Trost sind die Wachsfiguren in Omas Museum, mit denen sie oft spricht. Bis sich die Ereignisse dort plötzlich überschlagen. Denn an diesem Morgen trifft sie nicht nur unverhofft auf den nervigen Leo, sondern es fehlt auch noch die Wachsfigur von Queen Elizabeth II im Ausstellungraum. Notgedrungen macht sie sich mit Leo auf die Suche nach den Dieben und entdeckt dabei ein lang gehütetes Familiengeheimnis.

Das Cover mit dem Guckloch ist schon so witzig gemacht. Statt in einer Vitrine zu stehen, sieht man die Queen winkend in einer Kutsche sitzen. Die Geschichte beginnt dann aber erstmal damit, dass man Annemie und ihre neue Umgebung kennenlernt. Das Setting im Wachsfigurenmuseum fanden wir super interessant und sind gedanklich mit der etwas geknickten Protagonistin durch die verschiedenen Ausstellung gestreift. Das Aufeinandertreffen von Annemie und Leo, sowie die Dialoge zwischen den beiden sind wirklich witzig. Zunächst ist Annemie skeptisch und ziemlich genervt, doch nachdem klar wird, dass die Wachsfigur der Queen verschwunden ist, tut sie sich notgedrungen mit Leo zusammen, um den vermeintlichen Diebstahl aufzuklären. Neugierig macht das mysteriöse Verhalten von Oma Fritzi, die mehr zu wissen scheint, als sie zugibt. Die Suche endet mit einer unglaublichen Erkenntnis und von da an ist es eher eine Flucht.

Besonders gefallen hat uns an dem Buch das hohe Erzähltempo, das so ein bisschen den Charme eines Roadtrips hervorruft. Zudem baut die Autorin viele witzige Ideen in die Handlung ein, wobei der Titel des Buches wörtlich zu nehmen ist. Die Queen ist einfach würdevoll und auch lustig, hier und da sind ein paar englische Ausrufe, Begriffe und royale Sitten eingeflochten, die sie recht authentisch wirken lassen. Wir mochten sie total gern. Spannend ist die Geschichte auch, da natürlich nicht nur Annemie hinter das Geheimnis von Oma Fritz kommen möchte, sondern auch wir als Leser*innen. Nicht zuletzt ist das Buch auch noch eine sehr schöne Freundschaftsgeschichte, bei der wir gespannt sind, wie sie im nächsten Band weitergeht.

Neben der einfallsreichen Story finden wir die Illustrationen toll, ganz besonders in Verbindung mit der noch recht große Schrift und der Einteilung der Kapitel, die genau die richtige Länge haben. So eignet sich das Buch auch perfekt für Kinder, die gerade erst dem Erstlesebuch entwachsen. Wir hatten viel Spaß daran. 5 Sterne