Kinderbuch mit kleinen Abenteuern, Humor und Magie

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daydreamerin Avatar

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Für Annemie ist ein Ausflug ins Wachsfigurenmuseum eigentlich nichts Besonderes mehr. Da ihre Oma ein solches Museum besitzt, war sie regelmäßig dort und kennt sich zwischen all den täuschend echt aussehenden Figuren bestens aus. Doch jetzt ist alles ziemlich anders. Nicht nur weil Annemie nun selbst über dem Museum wohnt und es kein kurzer Besuch bei ihrer Oma ist, es fehlt auch plötzlich eine der Wachsfiguren: die Queen ist verschwunden. Alles ist ziemlich mysteriös. Richtige Einbruchspuren gibt es keine und auch Oma Fritz verhält sich irgendwie seltsam. Annemie setzt sich in den Kopf, die Queen zu finden und nimmt Leo mit, den sie am Morgen des Verschwindens im Museum kennengelernt hat. Für die beiden Kinder steht ein kleines Abenteuer an, das einige Überraschungen mit sich bringen wird.

Den Schreibstil habe ich als angenehm, leichtgängig und flüssig empfunden. Durch die kurzen Sätze und die einfache Wortwahl ist es besonders leicht verständlich. Die große Schrift ist dem empfohlenen Lesealter entsprechend und sorgt dafür, dass man vom Text auf der Seite nicht erschlagen wird.. Die Kapitel haben für mein Empfinden eine gute Länge, nicht total kurz, aber auch nicht zu lang. So kann man gut Pausen machen. Teilweise werden durch die kleinen Unterbrechungen auch Spannung und Neugier noch ein wenig gefördert und unterstützt.
Die Illustrationen im Buch haben mir ebenfalls gut gefallen. Auf einigen Seiten gibt es kleine Bilder, die nicht direkt die Geschehnisse abbilden, thematisch aber zur Geschichte passen. Auf anderen Seiten gibt es dann größere Illustrationen, die den Handlungsablauf direkt zeigen und es damit noch anschaulicher und lebendiger machen. Besonders gut werden damit die kleinen Abenteuer und Pannen unterstützt, die die Kinder erleben.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Annemie. Sie war mir direkt sympathisch und ich fühlte mich von ihr ganz gut mitgenommen. Durch den Umzug ist für sie gerade vieles neu, sie muss sich erst mal einfinden und ist noch nicht mit allem wieder so richtig zufrieden. Auch an Freunden mangelt es noch, da sie durch die Ferien noch nicht viele Leute wieder kennengelernt hat. Da kommt ihr ein kleines Abenteuer doch ziemlich gelegen, auch wenn sie vielleicht lieber jemand anderen als Leo dabei gehabt hätte. Leo ist manchmal ein kleiner Angeber und hat gern mal einen schlechten Witz auf Lager. Er kann aber auch echt nett sein. Und seine verschiedenen Ängste machen ihn dann gleich noch mal etwas menschlicher.
Die beiden Kinder sind schon verschieden, ergänzen sich damit irgendwie aber auch gut. Jeder hat so seine Stärken und Schwächen, sie ziehen sich auch mal auf oder finden eine Eigenschaft des anderen nicht so genial, sie arbeiten aber gut zusammen und wachsen auch recht schnell zusammen.
Insgesamt geht es nicht ganz so in die Tiefe bei den Charakteren, das fand ich bei den Abenteuern, die sie erleben, aber auch nicht ganz so wichtig. Man erfährt zumindest genug, um sie etwas einschätzen zu können. In den Fortsetzungen wird man dann ja vielleicht auch noch etwas mehr mitbekommen. Zu Beginn des Buches gibt es auch eine kleine Übersicht zu den wichtigsten Figuren. Auch über die Magie würde ich gern noch mehr erfahren, dazu gab es bisher auch noch nicht allzu viele Informationen.

Die Geschichte geht erst mal etwas ruhiger los, bevor dann auffällt, dass die Queen weg ist. Beim Untersuchen des Museums geht es dann eher planvoll zur Sache, als die Kinder sich dann außerhalb des Gebäudes auf die Suche begeben, wird es ein wenig turbulenter und zwischendurch auch mal temporeicher, wenn die Kids versuchen, nicht aufzufliegen und die Situation zu retten, so gut es geht. Immer wieder gibt es auch Augenblicke zum Schmunzeln – zumindest für die Lesenden, die Charaktere haben nicht immer was zu Lachen. Aber auch für sie gibt es zeitweise witzige Momente und Dialoge. Schön fand ich auch, dass neben dem Abenteuer mit der Queen auch die Freundschaft der Kinder immer wieder Handlungselement war.
Fazit

Eine schöne Kindergeschichte, die mir von der Dynamik und dem Aufbau ganz gut gefallen hat. Die Sprache ist leichtverständlich, die Sätze kurz und auch die Kapitel nicht zu lang. Die kleinen magischen Elemente mischen sich gut unter die Freundschaftsgeschichte und sorgen für ein paar Turbulenzen und Überraschungen für die jungen Protagonisten.