die schwierige Stellung der Frau nach dem 1. Weltkrieg

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Magda Fuchs ist Polizeiärztin in Berlin und hat sich mittlerweile mit einer gynäkologischen Praxis selbständig gemacht, die sie an einigen Tage der Woche führt. So kommt sie mit Gewaltopfern und Frauen in unterschiedlichen persönlichen Lebenssituationen in Kontakt. Als ihre Freundin Doris zum Opfer eines Gewaltverbrechens wird, versucht Magda gemeinsam mit ihrem Freund, dem Kommissar Kuno Mehring dem Täter auf die Spur zu kommen.

In diesem historischen Roman geht es nicht allein darum, einen Täter zu fassen, sondern die viel mehr wird die Rolle der Frau in dieser bewegten Zeit umfassend beleuchtet. Die Protagonistin Magda Fuchs und ihre Freundinnen und auch Bekannten und Patientinnen suchen nach dem richtigen Lebensmodell. Die Umstände sind schwierig, alle versuchen, das beste aus allem herauszuholen. Marthas Rolle als Frau in der Männerdomäne wird von der Autorin sehr gut herausgearbeitet. Der Zwiespalt, in dem die Polizeiärztin sich immer wieder befindet, lässt nachdenklich werden. Inflation, enormer Reichtum und ebensolche Armut in der Stadt Berlin - das alles kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. Es war faszinierend in diese Zeit einzutauchen und die Werte und den unterschwelligen Kampf neuer Ideen und Behandlungsmethoden zu erleben. Magda Fuchs ist eine sehr starke Frau mit Grundsätzen, die sie liebenswert machen. Die Frage der ungewollten Prostitution und deren Auswirkung und Ausgrenzung hat mich sehr berührt.

Der Schreibstil ist lebendig und flüssig lesbar. Die geschichtlichen Einfügungen haben mir gefallen und geben dem Roman einen interessanten Rahmen. Das Cover ist sehr einladend, der Klappentext verspricht eine interessante historische Geschichte - diese Erwartung wurde erfüllt. Das Personenregister am Anfang des Buches erleichtert den Einstieg, wenn man das erste Buch nicht kennt. Ich gebe diesem Buch gern 5 Sterne.