Gelungene Fortsetzung

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raschke64 Avatar

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Berlin 1922. Der Krieg ist erst seit vier Jahren vorbei und es geht der Wirtschaft noch schlechter. Die Inflation steigt rasend schnell, das Geld wird entwertet und die Probleme in der Stadt immer größer. Normale Menschen wissen nicht, wie sie ihre Familie durchbringen sollen. Magda dagegen hat viel Glück. Sie arbeitet zwar immer noch als Polizeiärztin, kann aber zusätzlich ihre eigene Praxis in einem gut situierten Stadtteil eröffnen. Außerdem wird sie bald heiraten. Medizinstudentin Celia dagegen hat Probleme durch ihren verstorbenen Mann, der Selbstmord begangen hat, und noch mehr mit ihrer sehr dominanten Mutter. Doris dagegen möchte beim Film Karriere machen, doch dann kommt etwas ganz anderes dazwischen. So hat jeder der Frauen eigene Probleme.

Ich empfinde das Buch als eine sehr gelungene Fortsetzung des ersten Bandes. Es schließt quasi nahtlos an. Man kann die Frauen, die so extrem unterschiedlich sind und trotzdem immer wieder zusammenkommen, bei ihrem Leben begleiten. Durch ihre unterschiedliche Herkunft, unterschiedliche Freundeskreise und Berufe bekommt man so die Möglichkeit, das gesamte Spektrum in Berlin lebender Menschen zu sehen. Extreme Armut und Kriminalität, dekadenter Reichtum und Egoismus. Das alles ist sehr gut und detailliert beschrieben, ohne langweilig zu werden. Neben dem hohen Unterhaltungswert des Buches lernt man nebenbei die damaligen Verhältnisse kennen und historische Begebenheiten werden direkt eingearbeitet. Dafür gibt es von mir eine Leseempfehlung.