Magda Fuchs, eine Frau geht ihren Weg

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„Das Leben, ein großer Rausch“ ist nun der 2. Teil der Serie um die Polizeiärztin Magda Fuchs geschrieben von Helene Sommerfeld. Hat mich der erste Teil „Das Leben, ein ewiger Traum“ äußerst positiv überrascht, so fand ich nun diese Fortsetzung eher etwas blutleer.
Die Geschichte schließt dort nahtlos an, wo Band 1 endete. Magda praktiziert in ihrer neuen gynäkologischen Praxis in der Pension Bleibtreu und genießt ihr neues Glück mit Kuno, ihrem Kollegen aus dem Polizeirevier. Auch die Tochter ihrer Vermieterin, die junge Celia nimmt ihr Leben nach dem Selbstmord ihres Mannes tatkräftig in die eigenen Hände. Doch die Liebe zu Edgar engt sie erneut ein und sie weiß nicht, ob das wirklich das ist, was sie sich wünscht.
Im Unterschied zum ersten Teil ist der Krimi-Anteil in der Fortsetzung erheblich geringer. Hier geht es vielmehr in erster Linie um die sozialen Probleme der Frauen im Berlin der 20er Jahre und auch um die Stellung und das Rollenverständnis von Frauen in der damaligen Gesellschaft. Nur zu Beginn geht es um eine Messerstecherei, bei der Magdas Mitbewohnerin Doris fast ihr Leben verliert. Leider ahnt man schon sehr bald, wer hinter dieser Tat steckt. Die Auflösung zum Schluss ist also eher vorhersehbar. Auch der Erzählfaden aus Band 1, bei dem es um Kinderhandel geht, wird nicht wirklich weitergesponnen. Vielleicht ist das in Band 3 geplant. Mir war einfach etwas zu wenig Handlung in diesem Roman. Da hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht. Die Milieubeschreibungen fand ich aber wieder durchaus gelungen, die Personen gut angelegt und überzeugend dargestellt. Für den nächsten Fortsetzungsband sehe ich aber auf jeden Fall noch Potenzial, zumal wenn der Anteil an Kriminalgeschichte dann wieder größer ist.
Die Covergestaltung spiegelt den Zeitgeist der 20er treffend wider und hat natürlich einen Wiedererkennungseffekt. Alles in allem kann ich aber grundsätzlich eine Leseempfehlung geben.