Nicht alles ist Gold, das glänzt.

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„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben ein großer Rausch“ ist ein historischer Roman vom Autoren-Duo Helene Sommerfeld und erscheint im Oktober 2021 im dtv-Verlag.
Die Geschichte um die junge Polizeiärztin Magda Fuchs und die weiteren Bewohnerinnen der kleinen Pension Bleibtreu geht weiter. Zum Inhalt der Geschichte kann leider nur wenig gesagt werden, da sie sich nahtlos an den ersten Band anschließt. Im ersten Band begleiten wir Magda Fuchs, eine Frauenärztin aus Hildesheim auf ihrem Weg nach Berlin. Dort bewirbt sie sich auf die Stelle als Polizeiärztin, um ihr altes Leben mit all der Trauer zurückzulassen. Sie macht sich auf, um eine Unterkunft zu finden und lernt so die junge Celia und ihre Mutter kennen. Der Vater, ein ehemaliger Arzt, kann nach einem Herzinfarkt seinen Beruf nicht mehr ausüben und so entscheidet Celias Mutter sich dafür, das große imposante Haus in Charlottenburg zu einer Pension für alleinstehende Frauen zu machen. Dort finden neben Magda auch noch weitere Damen Unterschlupf, die genau wie Magda ihrem trübsinnigen Leben entfliehen wollen und sich in Berlin Glanz und Glamour versprechen. Doch schnell wird deutlich: Nicht alles ist Gold, was glänzt. Die Frauen lernen neben all den schönen Seiten auch die Schattenseiten des Berlins der 1920er Jahre kennen.
Auch der zweite Band hat mir wieder sehr gut gefallen und tolle Lesestunden beschert. Das Cover passt perfekt zur Story und ist wieder einmal ein voller Hingucker. Wir lernen hier Berlin weiterhin von zweiten Seiten kennen. Zunächst ist da das schillernde Stadtleben, wo sich Schauspieler und Reiche die Hand geben. Dieses wird jedoch abgelöst durch ein Berlin, dass sich vor allem durch seine Armut und Verzweiflung auszeichnet. Die Geschichte liest sich flüssig und man rauscht nur so durch die Seiten. Die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben ist sehr schön. Aber auch das Berlin um 1924 kennenzulernen macht viel Spaß und öffnet an manchen Stellen die Augen.
Für mich persönlich hat sich die Geschichte ungefähr in der Hälfte etwas hingezogen, was sich jedoch durch die später folgenden Ereignisse schnell verflüchtigt hat.
Insgesamt ist das Buch eine große Empfehlung für all jene, die sich in die „goldenen Zwanziger“ nach Berlin versetzen möchten und gerne historische Romane lesen. Ich freue mich schon jetzt unfassbar sehr auf den dritten und letzten Band der Reihe, der im April 2022 erscheinen soll.