Schwacher zweiter Band der Reihe

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Leider kann dieser Band nicht das einhalten, was das erste Buch der Reihe versprochen hat.
Der Spannungsbogen ist durch die häufigen Perspektivwechsel wohl wieder hoch, aber irgendwie fehlt dem Roman das Zentrum - ein richtiger roter Faden ist schwer erkennbar. Man fühlt sich hineingenommen in den Rausch der 20er in Berlin - von einem Highlight zum nächsten. Der Kriminalfall - direkt zu Beginn wird eine Messerattacke auf die aufstrebende Schauspielerin Doris vorgenommen - gerät dabei immer wieder in den Hintergrund.
Etwas enttäuschend ist auch die Häufung der Eheschließungen: die nach Unabhängigkeit strebenden Frauen heiraten dann doch alle - oder hängen sich an einen Mann. Ob dabei ihre eigenen Berufsvorstellungen weiter eine Rolle spielen können, ist noch nicht sicher.
Großen Raum nimmt die Frage ein, ob sich Frauen gegen eine Schwangerschaft entscheiden dürfen und ob Magda, die Ärztin, sie dabei unterstützen sollte.
Trotz der schweren ethischen Fragen und der detaillierten Darstellung der sozialen Probleme der damaligen Zeit ist es eher eine leichte, romantisierende Lektüre.