Sehr guter zweiter Teil

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lerchie Avatar

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Magda Fuchs wird zu einem furchtbaren Verbrechen gerufen. Eine junge Frau hat sich noch zu ihrem Kind geschleppt und ist dann ihren Verletzungen erlegen. Magda und Kuno stellen sich die Frage, ob dieses Verbrechen zu einer Serie gehört, der junge Frauen zum Opfer fallen. Alle sind Prostituierte, denn die Zeiten sind schwer und das Geld wird immer weniger wert.
Magda braucht ebenfalls eine Arbeit von der sie leben kann. Der Verdienst als Polizeiärztin reicht da nicht. Sie eröffnet eine Praxis. Sie heiratet Kuno Mehring und stellt sich die Frage, ob man in diese Welt ein Kind setzen kann. Die Medizinstudentin Celia liebt ihren Edgar, aber sie weiß nicht, ob sie für ihn ihre Freiheit aufgeben will. Die Schauspielerin Doris genießt die Liebe. Doch dann wird darauf bitterer Ernst.
Den Beruf der Polizeiärztin gab es ab 1900 in Berlin. Sie arbeiteten zwar für die Polizei, jedoch waren sie an polizeilichen Arbeiten nicht beteiligt. Sie mussten die Opfer medizinisch betreuen, hauptsächlich die vielen Prostituierten. Das Amt wurde nur gering entlohnt, und war daher eher ein Nebenberuf.

Meine Meinung
Mir hat der erste Band dieser Reihe schon sehr gut gefallen. Ich war daher schnell in der Geschichte drinnen und konnte das Buch, dank des unkomplizierten Schreibstils des Autorenpaars, der keine Unklarheiten im Text zuließ und daher meinen Lesefluss auch nicht störte, sehr gut lesen. In die Protagonisten konnte ich mich hineinversetzen. In Magda Fuchs, die immer an ihren Eid dachte, wenn Frauen versuchten, sie zu einer Abtreibung bei ihnen zu überreden. Und ihre Praxisvermieterin war von Abtreibungen überzeugt, würden sie doch das nötige Geld einbringen. Dann ist da noch Magdas Schwester in Heidelberg, die darauf hoffte, die kleine, zehnjährige Elke für immer bei sich behalten zu dürfen. Dann ist da noch Celia die Tochter von Magdas Vermieterin, die Medizin studierte und um ihr Geld kämpfen musste. Um Geld, das jeden Tag weniger wert war. Wer mehr über diese Personen wissen will, muss dieses Buch selbst lesen und es ist durchaus interessant, ja spannend vom Anfang bis zum Ende. Auf den ersten Seiten befindet sich noch ein Personenverzeichnis, was ich sehr begrüße, auch wenn man daraus leider nicht erlesen kann, ob es eine historische Person gibt. Ich denke, die aufgeführten Personen sind wohl alle fiktiv. Trotzdem ist das Buch ein historischer Roman, denn es spielt in den zwanziger Jahren des 20., Jahrhunderts und verrät uns auch was damals so alles geschehen ist. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, es hat mich auch gefesselt und sehr gut unterhalten. Daher empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.
Der letzte Band der Trilogie mit dem Titel Das Leben, ein wilder Tanz soll im März nächsten Jahres erscheinen.