Der erste Fall für Emer Murphy

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Lotte hat tausende Follower auf ihrem Instagram-Blog. Sie und ihr Mann Jens vermarkten dort ihre 2jährige Tochter Poppy ud verdienen somit eine Menge Geld. Als Poppy plötzlich aus dem Haus der Großeltern verschwindet, gerät ein Stalker in Verdacht. Oder handelt es sich hier um ganz andere Hintergründe?

"Poppy" ist der erste Thriller der Autorin Kristine Getz, ihr Schreibstil ist flüssig und hat mich sofort gepackt. Die Story wurde super aufgebaut und das Thema Social Media und seine Gefahren ist brisant und bildet einen hochaktuellen Rahmen für diesen Thriller.

Durch die Perspektivwechsel und verschiedene Einschübe vom Mama-Blog, einem Pädophilenforum oder auch Meldungen der Polizei baut sich konstant die Spannung auf. Interessant fand ich die unterschiedlichen Charaktere. Allen voran die Polizistin Emer Murphy, die eigentlich mit einem Burn out krankgeschrieben ist, sich aber aus eigener Kraft ohne Medikamente aus ihrem seelischen Tief herausholen will und sich voll in die Ermittlungen mit einbringt. Bei ihr und ihrer Großmutter entpuppt sich nach und nach ein übersinnlicher Touch, den ich allerdings nicht gebraucht habe. Emers Kollege Mons scheint ein sympathischer Charakter zu sein, schade, dass er so blass und eher im Hintergrund blieb.

Erschreckend fand ich die Vergangenheit von Poppys Mutter Lotte, die nach und nach in der Geschichte zu Tage trat. Durch das Erlebte erschien sie mir sehr zart, verletzlich und ohne Durchsetzungsvermögen, zeigte dann aber Stärke als es darauf an kam.

Ein spannend geschriebener Debüt-Thriller mit Luft nach oben.