Ein Kind verschwindet

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mandel61118 Avatar

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Die zweijährige Poppy, Tochter eines in ganz Norwegen bekannten Instagram-Ehepaares, verschwindet spurlos, nachdem ihre Mutter Lotte zuvor in einem Instagram-Beitrag gepostet hatte, wo sich ihre Tochter gerade aufhält. Der Fall zeigt Parallelen zu dem Verschwinden eines anderen kleinen Mädchens, dass nach 12 Stunden allerdings wieder aufgetaucht ist. Doch Poppy taucht nicht wieder auf. Ermittlerin Emer ist nach einem Aufenthalt in der Psychatrie eigentlich noch krankgeschrieben, beteiligt sich aber gegen den Willen ihrer Lebensgefährtin an den Ermittlungen und steht ihrem Partner Mons zur Seite …

Das Buch ist so spannend, dass ich es in kürzester Zeit verschlungen habe. Die Personen sind alle recht vielschichtig angelegt, am besten gefallen hat mir Ermittlerin Emer, die nach ihrem schlimmen Zusammenbruch mit sich hadert, ob sie ihre Psychopharmaka nehmen soll oder nicht, denn nur ohne die Medikamente hat sie einen klaren Kopf, den sie für die Ermittlung braucht. Zudem hat sich in ihrem Leben vor einigen Jahren ein ähnliches Trauma abgespielt, wie Poppys Eltern es jetzt erleben.

Der Krimi sensibilisiert die LeserInnen für das sehr aktuelle Thema, inwieweit Kinder auf Instagram in die Öffentlichkeit gezerrt werden sollen und zeigt auf beängstigende Art, welch schlimmen Folgen es haben kann, wenn ein zweijähriges Kind als Instagram-Star zum „Allgemeingut“ der Follower wird.

Die Autorin legt verschiedene Spuren, allerdings vermutete ich durch eine scheinbar zusammenhangslose Äußerung eines Charakters schon bald, wer in die Entführung Poppys involviert ist. Trotzdem war die Auflösung viel komplexer, als ich vermutet habe.
Auch das Ende ist noch einmal sehr schön und spektakulär!