Gute Idee, aber nicht gut gemacht

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justm. Avatar

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Poppy: Ein Kind, das von seinen Eltern über Instagram mit der ganzen Welt geteilt wird und das so für das Einkommen der Familie sorgt. Das so aber auch in den Blick zwielichtiger Gestalten gerät.
Als Poppy verschwindet, kommt schnell die Frage auf: Sind Eltern und Instagram Schuld?

Was als interessanter (und aktueller) Hintergrund für den Einführungsfall eines kleinen Mädchens beginnt, endete letzten Endes - für mich - aufgrund zäher Handlungsstränge, Personenwirrwarr und fehlender Spannung in einer Enttäuschung.

Meiner Meinung nach, kann man dieses Buch auch nicht Thriller nennen.
Dazu verliert sich Autorin Kristine Getz zu oft in der Vielzahl ihrer Figuren, ohne daß ein wirklicher roter Faden erkennbar wäre. Und viel zu oft kam das Gefühl auf, daß sie einfach zu viel(e Themen abhandeln) wollte, aber nicht alles unter einen Hut bekam.

Hätte der Schwerpunkt mehr auf der Entführung und der darauf folgenden Ermittlung gelegen, hätte es dem Buch sicher besser getan, als zum Beispiel einer der Ermittlerinnen noch eine vermeintlich psychische Krankheit anzuhängen.

Dabei hätte selbst dieser Erzählstrang noch Spannung bieten können, wäre er halbwegs stringent erzählt worden und nicht am Ende durch parapsychologisches Wischiwaschi und Übersinnliches "verweichlicht" worden. In dieses Buch paßte die Thematik - für mich - einfach nicht hinein bzw. wurde nicht genug mit der restlichen Handlung verwoben.

Das, zusammen mit oberflächlich bleibenden Personenzeichnungen, zu vielen angeschnittenen Themen, der dadurch für mich nie aufkommenden Spannung und der letztlich dann viel zu schnellen (wenn auch halbwegs überraschenden) Aufklärung, ließen dieses Buch, dessen Idee ich wirklich gut fand, für mich leider zu einer Enttäuschung werden.

Ich kann daher nur 2,5 Sterne geben.