Hässliche Wirklichkeit

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Lotte und Jens Wiig betreiben einen Blog, mit dem sie ihre zweijährige Tochter Poppy vermarkten. Als die beiden den Geburtstag von Lotte feiern, bringen sie das Mädchen zu ihrem Großvater, der auf das Kind aufpassen soll. Kurze Zeit später wird dieser verletzt aufgefunden, von Poppy fehlt jede Spur. Die Kommissarin Emer Murphy ist zwar wegen einer psychischen Erkrankung nicht dienstfähig, aber irgendetwas an dem Fall bringt sie dazu, sich trotzdem in die Ermittlungen einzubringen. Schnell hat sie das Gefühl, dass in Poppys Familie nicht alles so glatt und friedlich abläuft, wie es diese nach außen hin gerne weismachen will. Die Zeit drängt, aber Poppy bleibt verschwunden.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei die der Kommissarin Emer überwiegt. Diese hat Probleme und ist krankgeschrieben, aber was tatsächlich passiert ist, dass sie so aus der Bahn geworfen hat, wird lange Zeit nicht klar kommuniziert. Die beteiligten Personen scheinen ebenfalls alle Geheimnisse zu haben, die zwar immer angedeutet, aber nicht verraten werden, was dazu führt, dass ich wiederholt neue Theorien entwickle, jedes Mal eine andere Person verdächtige, um letztendlich festzustellen, dass mich die Autorin grandios an der Nase rumgeführt hat. Erst nach und nach ergibt sich ein klareres Bild, der Weg zur Lösung ist aufregend und voller Nervenkitzel. Im letzten Drittel steigt die Spannung noch etwas mehr an, ich kann die Auflösung kaum erwarten. Das Ende gefällt mir, obwohl ich es so nicht habe kommen sehen. Ein phantastisches Debüt, das mich bereits jetzt sehr ungeduldig auf den nächsten Teil warten lässt. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.