unausgereifter Thriller

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baby17 Avatar

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In dem Thriller "Poppy" von Kristine Getz lernen wir Lotte und Jens kennen, die ihr Leben und vor allem das ihrer zweijährigen Tochter Poppy in den sozialen Medien verbreiten. Als Poppy spurlos verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, an dem sich die eigentlich krankgeschriebene Kommissarin Emer Murphy beteiligt.
Die Autorin hat sich mit diesem Thriller an ein sehr aktuelles Thema gewagt. Davor habe ich einen riesen Respekt. Die Gefahren, die im Internet lauern, werden gut dargestellt. Es ist ein Thriller mit viel Potential, deren Umsetzung für mich jedoch nicht gelungen ist.
Die handelnden Personen bleiben blass, sind nicht authentisch und unsympathisch. Selbst die Ermittlerin setzt sich über alle Regeln hinweg und beeinflusst die Ermittlungen in eine bestimmte Richtung. Mir fehlt an dieser Stelle der Realismus. Auch dreht es sich viel zu sehr um ihre Erkrankung. Der Fokus liegt zu wenig auf dem verschwundenen Kind.
Gefühle und Empathie sucht man in der Handlung vergebens.
Insgesamt empfinde ich die Handlung als chaotisch und schwer zu verfolgen. Die Auflösung ist allerdings ganz gut gelungen.
Es kommt leider keine Spannung auf und der erhoffte Funke ist bei mir und diesem Thriller nicht übergesprungen.