Eine Rolle rückwärts

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wilde hummel 1 Avatar

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Elisabeth Sandmann hat hier einen dicken Familienwälzer verfasst. Es geht um eine verworrene Familienchronik und dem Aufspüren von Geheimnissen der Vergangenheit. Gwen, eine in London lebende Übersetzerin erhält einen Anruf und damit beginnt ein etappenweiser Rückblick durch das gesamte letzte Jahrhundert. Immer wieder kurz in der Gegenwart der Hauptprotagonistin Gwen hüpft die Autorin geschickt in fast filmreife Kurzgeschichten. Zwei Weltkriege, Flucht, Vertreibung, Judenverfolgung, Kunstraub, persönliche Tragödien und schillernde Figuren - ja, da ist so einiges hineingewoben worden. Leider sind die vielen Personen manchmal schwer auseinander zu halten, bzw. ihre Verbindungen zu erkennen. Die Geschichte ist wie wie eine Häkeldecke mit einigen Knoten, aber auch Lücken. Immer, wenn die Spannung droht zu versanden, wird wieder eine Kiste, ein Koffer oder ein Familienalbum herausgezaubert, aus dem dann kleine Überraschungen springen und dann letztendlich doch ein Gesamtbild ergeben. Ein dicker, etwas verworrener Schmöker, der sich für eine mehrteilige Verfilmung anbietet. Kann man, muss man aber nicht lesen.