Grandios

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heidiz Avatar

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"Porträt auf grüner Wandfarbe" - ein Buch, welches mich in die Zeit um 1918 entführt hat. Wir lernen Ella kennen, die im Hotel Schloss Elmau auf Ilsabé trifft. Beide Frauen können unterschiedlicher nicht sein. Die Freundschaft, welche entsteht, ist nicht einfach, aber unverbrüchlich. Die beiden Frauen können Geheimnisse bewahren und ihre Freundschaft überdauert Kriegszeiten. Jahrzehnte später findet Gwen, die Enkelin von Ilsabé rote Hefte mit Ellas Erinnerungen. Vieles kommt ans Tageslicht, aber nicht alles, es bleiben Fragen offen ...
Thema sind u. a. Kunstwerke, die verschwunden sind .... aber sind nur diese oder ist da mehr ???

Dieser Familienroman ist auf hohem Niveau geschrieben, inhaltlich und literarisch hervorragend. Die beiden Hauptcharaktere werden sehr einfühlsam, aber auch genau beschrieben, die Autorin geht in die Tiefe, lässt uns fühlen, wie sie nach Selbstbestimmung suchen und wie leidenschaftlich sie ihr Leben gestalten.

Der Stil, wie sie die Geschichte geschrieben hat, ist mitreißend lebendig, hat mir sehr sehr gut gefallen. Es fühlt sich an, als würde man selbst die Hefte lesen, die Seiten aufblättern, man kann das Buch kaum aus der Hand legen, weil man wissen möchte, was passiert, wie es weitergeht und wie alles schließlich wirklich zusammenhängt.

Von Ellas Kindheit beginnend, als diese 13 Jahre war - also vor mehr als 80 Jahren wurde es geschrieben. Gwen lebt in London und erlebt ihre eigene Familiengeschichte in diesen Heften. Ihre Großmutter lebt noch, mittlerweile 94jährig. Und auch sie möchte die Wahrheit ans Licht bringen ...

Wir erleben Berlin, London, Oxford, Frankfurt und Florenz, befinden uns in den Voralpen und an der Ostsee Pommerns. Wir reisen durch die Zeiten, durch die Weltgeschichte und durch die Familiengeschichte. Ich bin begeistert. Dieses Buch ist wahrhaft ein literarisch inhaltlicher Genuss.