großartige Familiensaga

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dornröschen Avatar

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Es gibt diese Romane, die einen vom ersten Lesen an fesseln und die man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Man fragt sich, wie sie ausgehen, und ist gleichzeitig betrübt, weil sie zu Ende sind. Genau so ein Roman ist „Porträt auf grüner Wandfarbe“.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und handelt in der Vergangenheit von Ella Blau und ihrer Freundschaft zu Ilsabé Isolani, und in der Gegenwart von Ilsabés Enkelin Gwen Farleigh, die sich auf die Spuren ihrer Familiengeschichte begibt.
Dabei findet sie nach und nach heraus, dass die Familie mehr als ein Geheimnis hütet, das den Blick auf manche Person ändert und das auch ihr eigenes Leben betrifft.
In der Geschichte begeben wir uns an viele verschiedene Orte in Deutschland, Pommern und Europa. Es geht um die Zeit rund um den 1. Weltkrieg, den zunehmenden Judenhass in Deutschland, um eine weitverzweigte Familiengeschichte, verschwundene Kunstwerke, Schuld und jahrzehntelange Freundschaft.
Wir lernen Ella, ein Mädchen aus eher einfachen Verhältnissen, kennen, das aber eine klare Vorstellung von seiner Zukunft hat und gewillt ist, diese auch zu erreichen. Man erlebt ihren Werdegang mit, wie sie eines Tages Ilsabé kennenlernt und schließlich Teil der ganzen Familiensaga wird.


Mir hat die Geschichte total gut gefallen, da ich gerne Familiensagas lese und Bücher, die vor ca. 100 Jahren spielen.
Zu Anfang ist alles etwas unübersichtlich, da gleich sehr viele Personen auftreten und viele Handlungsstränge passieren. Doch nach und nach entwickelt man eine Übersicht über die Figuren und das Geschehen auf beiden Zeitebenen.
Man möchte wissen, wie es weitergeht und fiebert bei den Enthüllungen mit. Das macht es schwer, das Buch aus der Hand zu legen und die 500 Seiten fliegen im Nu vorbei.
Die Story ist in mehrere Überkapitel gegliedert, welche dann in mehrere Unterkapitel geteilt sind. So kann man immer ein Stückchen lesen und kommt leicht durch.

Das Cover und die ganze Aufmachung des Buchs sind wunderschön und sehr hochwertig. Das Buch kommt im Schutzumschlag an, auf dem zwei junge Frauen abgebildet sind. Sie neigen ihre Gesichter einander zu und es sieht aus, als würden sie sich gegenseitig gerade das neueste Geheimnis anvertrauen. Sie wirken vergnügt und fröhlich.
Obwohl es an keiner Stelle erwähnt wird, könnte es ich bei den Damen um Ella und Ilsabé handeln. Oder um Ella und eine ihrer zahlreichen anderen Freundinnen, die sie im Laufe der Geschichte kennenlernt.
Ohne Umschlag ist das Buch grau, mit einer goldenen Blume darauf. Und auch im Innenteil sind die goldenen Blumen wieder zu finden. Alles wunderschön gestaltet.
Das titelgebende „Porträt auf grüner Wandfarbe“ taucht erst zum Schluss richtig auf, spielt aber die komplette Handlung hindurch eine Rolle.


Die Autorin Elisabeth Sandmann war mir vorher kein Begriff, doch finde ich die Story sehr gelungen. Ich habe mich keine Seite gelangweilt und spreche hiermit eine absolute Leseempfehlung aus.
In der doch sehr umfangreichen Geschichte gelingt es Frau Sandmann, stets den Faden, vor allem aber die Übersicht über das Geschehen zu halten. Alle offenen Fragen werden am Ende aufgelöst und man bleibt staunend ob der Familiengeheimnisse und wie sich alles fügt zurück. Eigentlich möchte man so gerne weitere Geschichten über die inzwischen liebgewonnenen Charaktere erfahren.

5 von 5 Sternen, da ich begeistert bin, nichts auszusetzen habe und die Geschichte noch lange nicht vergessen werde.