Komplex und kompliziert ...

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kainundabel Avatar

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… ist Gwens Familiengeschichte allemal. Was sich als Panorama über Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts und zwischen Schloss Elmau, Ostsee, London, Oxford, Berlin und Frankfurt erstreckt, ist derart mit Details vollgepackt, dass einem beim Lesen schwindelig werden könnte. Für mich eindeutig zu viel des Guten. Da tummelt sich ein weitverzweigtes Personentableau mit wahlweise engen oder losen Bindungen, deren Geheimniskrämereien stets präsent sind und nach Auflösung schreien. Mal haben sich einige davon schnell erledigt, mal werden sie immer weiter vor sich hergetrieben. Der Klappentext fährt das große Besteck auf und spricht von großer Schuld, schmerzhaften Abschieden, Suche nach Wahrheit, Wunsch nach Versöhnung und Sehnsucht nach Liebe. Mag alles sein. Warum aber bleiben Personen und Ereignisse so blass? Mich hat leider nichts von alledem fesseln, begeistern, für sich einnehmen können. In epischer Breite, in ständigem Klein-Klein geht es durch ein verwirrendes Labyrinth oftmals banaler und ermüdender Details, deren Schilderungen auch mitunter sprachlich richtig wehtun: „Gwens gute Laune und Selbstsicherheit rutschten schlagartig einen Geröllabhang herunter und blieben dort als aufgetürmter Schotterhaufen liegen.“ Sicher hat Elisabeth Sandmann viel Energie und Herzblut in ihren Roman gesteckt, der andere Leser:innen im Gegensatz zu mir begeistern mag.
Komplex und kompliziert …
… ist Gwens Familiengeschichte allemal. Was sich als Panorama über Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts und zwischen Schloss Elmau, Ostsee, London, Oxford, Berlin und Frankfurt erstreckt, ist derart mit Details vollgepackt, dass einem beim Lesen schwindelig werden könnte. Für mich eindeutig zu viel des Guten. Da tummelt sich ein weitverzweigtes Personentableau mit wahlweise engen oder losen Bindungen, deren Geheimniskrämereien stets präsent sind und nach Auflösung schreien. Mal haben sich einige davon schnell erledigt, mal werden sie immer weiter vor sich hergetrieben. Der Klappentext fährt das große Besteck auf und spricht von großer Schuld, schmerzhaften Abschieden, Suche nach Wahrheit, Wunsch nach Versöhnung und Sehnsucht nach Liebe. Mag alles sein. Warum aber bleiben Personen und Ereignisse so blass? Mich hat leider nichts von alledem fesseln, begeistern, für sich einnehmen können. In epischer Breite, in ständigem Klein-Klein geht es durch ein verwirrendes Labyrinth oftmals banaler und ermüdender Details, deren Schilderungen auch mitunter sprachlich richtig wehtun: „Gwens gute Laune und Selbstsicherheit rutschten schlagartig einen Geröllabhang herunter und blieben dort als aufgetürmter Schotterhaufen liegen.“ Sicher hat Elisabeth Sandmann viel Energie und Herzblut in ihren Roman gesteckt, der andere Leser:innen im Gegensatz zu mir begeistern mag.