Komplizierte Familiengeschichte

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lesley Avatar

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Als ich von diesem Buch hörte, war ich sofort neugierig. Der Klappentext verspricht eine Geschichte über die Freundschaft von Ilsabé und Ella, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg überdauert und mit allen Höhen und Tiefen zu kämpfen hat.

Als Ilsabés Enkelin Gwen Briefe von Ella findet, die Gwens Mutter aufzog, erfährt sie mehr über die jahrelang gehüteten Familiengeheimnisse und macht sich auch auf den Weg zu den Schauplätzen der Vergangenheit.

Angefangen hat alles mit ihrer Tante Lily, die die Idee hatte, zu den Ursprüngen zurückzukehren, und irgendwo geht es auch um verlorene Familienstücke. Und dann kommen gefühlt alle fünf Minuten neue Geheimnisse ans Licht. Plötzlich ist ein Onkel damals schwul gewesen, einer war ein Nazi und jemand anderes in der Geschichte war gegen die Hitlerei, aber auch ein Anhänger der Truppe. Ein Kind ist auch verloren gegangen und keiner redet darüber und Ella hat ein bisschen Probleme, ihre große Liebe zu finden und alle um sie herum sind schuld, wenn sie mal diesen oder jenen nicht bekommt.

Und so verwirrend wie meine Einleitung jetzt war, fand ich das ganze Buch. Es gab so viele spannende Ansätze und ich wollte so viel mehr erfahren, aber leider blieb es immer sehr oberflächlich und ohne Tiefgang. Auch Emotionen wurden für mich an den falschen Stellen beschrieben und dort, wo ich sie erwartet hätte, fehlten sie. Zum Beispiel weinte Gwens Freundin, als sie eine Schachtel von Ilsabé fanden. Man muss dazu sagen, dass zu diesem Zeitpunkt, als sie weinte, noch niemand wusste, was drin war und ob überhaupt etwas drin war. Warum weint man zu diesem Zeitpunkt, wenn man erstens niemanden in der Geschichte kennt und nicht weiß, was drin ist?

Ich hatte große Schwierigkeiten die ganzen 507 Seiten zu lesen, aber ich kämpfte mich durch mit der Hoffnung, dass es doch noch an Tiefe gewinnt, aber es kamen nur wieder ein paar Geheimnisse ohne genaue Hintergründe und Emotionen.
An sich hat die Autorin ganz gut geschrieben, aber gerade für mich war die Geschichte nicht richtig ausgearbeitet und zu viele Themen wurden versucht reinzupressen, ohne wirklich auf die einzelnen einzugehen. Deshalb gibt es von mir nur 2 ½ von 5 Sternen.