Aus Freundschaft wird Liebe

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Mir fiel es anfangs etwas schwer in das Buch reinzukommen. Die Abschnitte, die in der Kindheit der Protagonisten Lois und Lucas spielen, in der Zeit in der sie sich kennenlernten, wirkten etwas gestelzt. Ich denke nicht, dass Zehnjährige so sprechen. Inhaltlich sind die Abschnitte aber wichtig, um die Beziehung der Protagonisten zueinander zu verstehen.

Ich fand außerdem schade, dass sehr viel indirekte Rede benutzt wird; die Charaktere wirkten dadurch etwas platt. Ich denke, durch wörtliche Rede wären die Figuren nahbarer gewesen, weil es auch darum geht, wie eine Figur etwas formuliert und nicht nur, was sie sagt.

Die Figur Lois hat mir gut gefallen, sie ist authentisch, selbstbewusst und reflektiert.
Lucas Charakter hat mir nicht so gut gefallen. Er hat besitzergreifende und impulsive Züge, behandelt Lois abwechselnd wie ein Kind und sexualisiert sie. Mir ist dabei bewusst, dass es Bücher gibt, in denen es vor allem darum geht, so eins ist dieses aber eigentlich nicht. Es ist eher einfach eine Liebesgeschichte. Mich stört, dass Lucas abschließend immer wieder als „der Gute“ und „Held“ bezeichnet wird, obwohl er das obviously nicht ist (auch nicht sein müsste, aber dann heroisiere ihn doch bitte nicht so).

Trotzdem finde ich das Buch aufgrund der zweiten Hälfte durchaus lesenswert. Zum Ende wurde die Geschichte spannender, der Schreibstil fließender und das Buch konnte mich besser mitnehmen. Die Geschichte rund um Cooper, insbesondere Lois Gedanken dazu finde ich authentisch und wichtig. Ich hoffe die beiden folgenden Bücher schließen an die zweite Buchhälfte an.