Ein und Alles

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Der YA-Roman "Loving Lucas" von Jay McLean stellt den Auftakt einer Reihe um die "Preston brothers" dar. Die sieben Geschwister haben einen sehr starken Zusammenhalt untereinander, woran der älteste Bruder Lucas nicht gerade unschuldig ist. Die Kapitel sind abwechselnd aus seiner und der Sichtweise seiner jahrelang besten Freundin Lany erzählt. Die beiden schweißt sehr viel zusammen, doch sprechen sie tatsächlich über alles oder denken sie, dass sie sich gegenseitig zu gut kennen würden?

Der Roman berichtet vom Älterwerden und Erwachsenwerden der beiden mit allen Höhen und Tiefen, die diese Lebensphase mit sich bringt. Doch als Leser wird man nicht nur mitgenommen in Lucas und Lanes letztes Highschooljahr, sondern es werden immer wieder kurze Passagen aus ihrem früheren Leben eingestreut, sodass man nach und nach immer mehr Einblicke erhält und besser versteht, warum sich wer heute wie verhält.

Insgesamt für meine Begriffe ein gelungener Roman, der immer wieder spannende Wendungen bereithält und einfach auf eine ehrliche Art und Weise erzählt ist. Das letzte Fünkchen hat mir allerdings gefehlt, vielleicht weil manches doch sehr klischeehaft geschrieben ist.

Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate (es sind einige...):

"Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich weder Blut noch Anzeichen eines Knochenbruches entdeckt hatte, schaute ich wieder zu ihm auf und begriff, dass er nicht von körperlichen Schmerzen gesprochen hatte. Sondern von etwas viel Schlimmerem. "
"Ich könnte dir das Blaue vom Himmel versprechen [...]. Aber das alles ist ohne Bedeutung, solange du mir nicht vertraust."
"Willst du nie die Erste sein, die etwas berührt? Willst du nie die Welt um dich herum begreifen, erleben, erfühlen? Nichts davon ist möglich, wenn du diese Welt gar nicht erst siehst, weil du stets den Blick gesenkt hältst."
"Das war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Doch meine Erwartungen an dich haben nichts damit zu tun, wie du als Mensch bist. Oder als Freund. Sie sind ganz allein mein Problem."
"Es kann nicht schwerer für mich sein, mir das anzuhören, als es für dich ist, darüber zu reden."