Emotional und bewegend

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katie_reads Avatar

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Bevor ich dieses Buch gelesen habe, war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob New-Adult-Romane überhaupt etwas für mich sind. Ich hatte Bedenken, dass es vielleicht zu klischeehaft oder vorhersehbar werden könnte. Loving Lucas hat mich aber positiv überrascht – und auf eine Weise berührt, mit der ich nicht gerechnet hatte. Und die auch noch lange nach dem Lesen nachwirkt.

Im Mittelpunkt stehen Lucas und Laney – zwei Menschen, die sich schon ewig kennen und deren Beziehung sich über viele Jahre hinweg langsam verändert. Was mich besonders berührt hat, ist die Art, wie ihre Verbindung beschrieben wird: nicht idealisiert, nicht überromantisiert, sondern echt. Es gibt Missverständnisse, verletzte Gefühle, unausgesprochene Dinge – all das, was Nähe manchmal so kompliziert macht. Die Geschichte berührt Themen, die man in dieser Form nicht in jeder Liebesgeschichte findet.

Was mich wirklich überrascht hat: Das Buch spricht Themen an, die alles andere als leicht sind. Es geht um Grenzüberschreitungen, um psychische und körperliche Gewalt, um tiefe Verletzungen – aber alles wird sehr respektvoll behandelt. Ohne es beim Namen zu nennen, versteht man sofort, wie ernst manche Situationen sind. Und gerade deshalb wirkt es so glaubwürdig. Es hat mich besonders bewegt, wie sensibel der Umgang mit traumatischen Erfahrungen war. Die Autorin schafft es, ohne reißerisch zu sein, sehr ernsthafte und belastende Erlebnisse anzusprechen, mit denen die Figuren zu kämpfen haben.

Der Schreibstil ist angenehm direkt, flüssig und gleichzeitig gefühlvoll. Manche Szenen haben mich richtig bewegt, andere haben mich kurz aufatmen lassen. Jay McLeans Schreibstil ist angenehm leicht und emotional zugänglich. Sie wechselt geschickt zwischen Leichtigkeit und Tiefe, bringt Wärme und Witz ein, ohne die Schwere bestimmter Themen zu verharmlosen. Besonders schön fand ich die wechselnden Perspektiven von Lucas und Laney – so versteht man beide Seiten der Geschichte auf sehr persönliche Weise.

Loving Lucas ist mehr als nur eine Liebesgeschichte. Es ist ein Roman über Freundschaft, Heilung, Verantwortung – und darüber, wie viel Mut es braucht, sich anderen wirklich zu öffnen. Wer bei New Adult an oberflächliche Dramen denkt, wird hier eines Besseren belehrt.

Für mich war das Buch eine echte Überraschung – ehrlich, emotional und tiefgründig.